| Konjunktur aktuell

Bauhauptgewerbe im April: Anstieg der Auftragseingänge, Umsätze sinken

Die Betriebe des rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbes nahmen im April 2023 mehr neue Aufträge entgegen als im Vormonat. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stieg der Wert der Bestellungen kalender- und saisonbereinigt um 5,4 Prozent. Die baugewerblichen Umsätze nahmen im April dagegen um 4,3 Prozent ab.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich bei den Auftragseingängen in jeweiligen Preisen ein Plus von neun Prozent. Die baugewerblichen Umsätze waren 4,3 Prozent höher als im April 2022. Preisbereinigte Angaben zu Bestellungen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen sind, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Im Hochbau stieg das Ordervolumen im April um 8,3 Prozent. Ein wesentlicher Grund war das kräftige Wachstum im Wohnungsbau (plus 36 Prozent). In den beiden anderen Bereichen des Hochbaus veränderten sich die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat nur leicht: Im sogenannten öffentlichen Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, nahm das Ordervolumen um 0,9 Prozent zu. Im gewerblichen Hochbau schrumpfte die Nachfrage dagegen um 0,6 Prozent. Im Tiefbau lagen die Auftragseingänge im April um 3,1 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Besonders stark erhöhten sich die Bestellungen im sonstigen öffentlichen Tiefbau (plus 25 Prozent). Auch im gewerblichen Tiefbau gingen mehr neue Aufträge ein als im Vormonat (plus 6,7 Prozent). Im Straßenbau schrumpfte das Ordervolumen dagegen um zwölf Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Auftragseingänge im Tiefbau um zwölf Prozent und im Hochbau um 5,1 Prozent.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vormonat ist auf das Minus im Hochbau zurückzuführen. Die baugewerblichen Erlöse des Hochbaus schrumpften im April um 9,5 Prozent. Umsatzeinbußen verzeichnete vor allem der Wohnungsbau, dessen Erlöse um 19 Prozent sanken. Auch der gewerbliche Hochbau verzeichnete geringere Umsätze als im Vormonat (minus 5,7 Prozent). Der öffentliche Hochbau erzielte derweil ein deutliches Umsatzwachstum (plus 15 Prozent). Die baugewerblichen Umsätze des Tiefbaus nahmen im April 2023 gegenüber dem Vormonat leicht zu (plus 0,9 Prozent). Der gewerbliche Tiefbau (plus drei Prozent) und der sonstige öffentliche Tiefbau (plus 1,4 Prozent) trugen zu dem Anstieg bei. Leicht rückläufig waren die Umsätze dagegen im Straßenbau (minus 0,8 Prozent).

Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Umsätze in jeweiligen Preisen im Tiefbau um 9,7 Prozent; im Hochbau nahmen sie um 1,3 Prozent ab.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Matthias Kowalczyk (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Konjunktur im Bauhauptgewerbe in Rheinland-Pfalz
Liniendiagramm: Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023 nach MonatenLiniendiagramm: Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

#Themen

Konjunktur

Teilen

Zurück