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Industrie im Juni 2020: Auftragseingänge steigen

Im Juni 2020 zeichnete sich eine weitere Erholung der rheinland-pfälzischen Industrie von den Auswirkungen der Corona-Pandemie ab. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 5,8 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Während das Inlandsgeschäft nur leicht um 0,5 Prozent zulegte, gingen aus dem Ausland deutlich mehr Bestellungen ein als im Mai (plus 9,3 Prozent).

Die Entwicklung verlief in den Industriebereichen uneinheitlich. Besonders kräftig stieg das Ordervolumen in der Investitionsgüterindustrie (plus 13 Prozent). Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern erhöhte sich ebenfalls (plus 1,9 Prozent). In der Konsumgüterindustrie gingen hingegen weniger Aufträge ein als im Mai (minus 2,2 Prozent).

Die drei umsatzstärksten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes entwickelten sich unterschiedlich: In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die zur Investitionsgüterindustrie zählt und gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, stiegen die Bestellungen erneut deutlich (plus 26 Prozent). Allerdings hatte die Branche im April den mit Abstand stärksten Einbruch erlebt. Im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie gehört und die drittgrößte Industriebranche ist, erhöhte sich das Ordervolumen um 7,7 Prozent. Die Chemieindustrie, die die umsatzstärkste Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist und zur Vorleistungsgüterindustrie zählt, musste hingegen einen leichten Nachfragerückgang hinnehmen (minus 0,4 Prozent).

Auch wenn sich die Aufwärtstendenzen im Juni fortsetzten, lagen die preis-, kalender- und saisonbereinigten Auftragseingänge noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Im Vergleich zum Februar 2020, als die Corona-Pandemie die wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland noch relativ wenig beeinträchtigte, sind in den meisten Industriebereichen nach wie vor kräftige Einbußen zu verzeichnen. Die bereinigten Auftragseingänge lagen im Juni um 14 Prozent unter dem Februar-Niveau. Die Nachfrage aus dem Ausland ging mit minus 17 Prozent stärker zurück als das Inlandsgeschäft, das um zehn Prozent schrumpfte. Das Ordervolumen der Investitionsgüterindustrie fiel um 9,7 Prozent geringer aus als im Februar. In der Konsumgüter- und in der Vorleistungsgüterindustrie waren die Rückgänge zweistellig (minus 24 Prozent bzw. minus 16 Prozent). Während sich die Nachfrage in der Chemieindustrie (minus 21 Prozent) und im Maschinenbau (minus 15 Prozent) noch nicht wieder erholt hat, gingen in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie im Juni 2,8 Prozent mehr Bestellungen ein als im Februar.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einschätzen zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats zusätzlich mit denen von Februar 2020 verglichen. Die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat können der beiliegenden Tabelle entnommen werden. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

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