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Industrie im Juni 2023: Auftragseingänge sinken

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten ging im Juni 2023 deutlich zurück. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 8,5 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland gingen weniger Bestellungen ein als im Mai (minus 13 bzw. minus 5,2 Prozent).

Der Rückgang der Nachfrage ist in erster Linie auf die schwache Entwicklung der Konsumgüterindustrie zurückzuführen. Die Auftragseingänge in der Konsumgüterindustrie, deren Ordervolumen in den vergangenen Monaten besonders stark schwankte, schrumpften im Juni um 69 Prozent. Aber auch bei den Investitionsgüterherstellern gingen weniger Bestellungen ein als im Mai (minus 1,1 Prozent). Nur eine der drei Hauptgruppen verzeichnete einen Zuwachs: In der Vorleistungsgüterindustrie stieg die Nachfrage um 2,2 Prozent.

Zur Vorleistungsgüterindustrie gehört unter anderem die Chemieindustrie, die mit Abstand umsatzstärkste Industriebranche in Rheinland-Pfalz. Die Hersteller chemischer Erzeugnisse verbuchten im Juni mehr neue Aufträge als im Vormonat (plus 4,9 Prozent). Die beiden großen Branchen der Investitionsgüterindustrie zeigen ein uneinheitliches Bild: In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die in Rheinland-Pfalz gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, stieg das Ordervolumen leicht um 0,9 Prozent. Im Maschinenbau, der drittgrößten Industriebranche, gingen 5,6 Prozent weniger Bestellungen ein als im Mai.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Nachfrage nach Industrieprodukten im Juni 2023 merklich niedriger aus. Die bereinigten Auftragseingänge lagen um 31 Prozent unter dem Niveau von Juni 2022. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft liefen wesentlich schlechter als im Vorjahresmonat. Zu dem Rückgang der Bestellungen trugen alle drei industriellen Hauptgruppen bei. Die stärksten Einbußen musste die Konsumgüterindustrie hinnehmen. Auch in den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur – Entwicklung der Auftragseingänge (real)
Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

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