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Außenhandel mit Aus- und Einfuhrplus

Der rheinland-pfälzische Außenhandel nimmt auch im Mai weiter zu. Die Ein- und Ausfuhren steigerten sich im Vergleich zum Vorjahreswert deutlich. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems betrugen die Exporte im Mai 4,3 Milliarden Euro und steigerten sich gegenüber dem Vorjahreswert um 21 Prozent. Die Importe erreichten einen Warenwert von 3,6 Milliarden Euro; die Zunahmen betrugen hier deutliche 38 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland stiegen die Exporte um 37 und die Importe um 32 Prozent.

Bei diesen Veränderungsraten ist zu berücksichtigen, dass der Außenhandel in 2020 zum Teil erheblich von der Corona-Pandemie beeinflusst wurde. Vergleicht man die Zahlen mit dem Jahr 2019 war die Entwicklung der Aus- und Einfuhren negativ. Die Exporte lagen mit um 8,6 Prozent unter dem Niveau von 2019, die Importe um 1,9 Prozent.

 Ausfuhren

Der Zuwachs der Ausfuhren in die EU-Staaten, in die mehr als die Hälfte aller Ausfuhren gehen (Anteil: 58 Prozent), betrug gegenüber Mai 2020 41 Prozent. Noch höhere Steigerungsraten wies der Handel mit den Ländern auf, die nicht der Eurozone angehören (plus 68 Prozent). Dies liegt vor allem an dem deutlichen Exportplus von 90 Prozent nach Polen. In die Eurozone betrug der Zuwachs der Ausfuhren 33 Prozent. Der Anstieg in das übrige Europa fiel mit 26 Prozent etwas niedriger aus. Der Warenwert der Ausfuhren nach Amerika ging um 16 Prozent zurück (USA: minus 30 Prozent). Auch die Exporte in den asiatischen Raum wiesen ein leichtes Minus auf (minus 6,2 Prozent). Dies geht vor allem auf die Ausfuhrrückgänge von neun Prozent nach China zurück.

Sehr hohe Zuwächse konnte der Außenhandel mit Kraftwagen und Kraftwagenteilen verbuchen (plus 53 Prozent). Mit etwas Abstand folgten die Anstiege bei den Gummi- und Kunststoffwaren sowie den Chemischen Erzeugnissen (plus 44 bzw. 37 Prozent). Lediglich die Auslandsnachfrage nach pharmazeutischen Gütern fiel schwächer aus als im Vorjahr (minus 46 Prozent).

 Einfuhren

Das Importvolumen lag im Mai bei 3,6 Milliarden und damit 38 Prozent über dem Vorjahreswert. Hauptsächlich stammen die Importe aus den Partnerländern in der EU (Anteil 58 Prozent). Der Einfuhranstieg lag hier bei 35 Prozent. Deutlich stärker entwickelten sich die Einfuhren aus den Ländern der Nicht-Eurozone (plus 61 Prozent; Zunahme Eurozone: plus 28 Prozente). Die Waren aus dem übrigen Europa stiegen ebenfalls deutlich (plus 38 Prozent). Aufgrund der Zunahmen aus Korea und China (plus 403 bzw. 22 Prozent) verbuchte der asiatische Raum ein Einfuhrplus von 51 Prozent. Ein deutlicher Anstieg der Einfuhren aus den USA von 46 Prozent trug zu einer Steigerung der Einfuhren aus Amerika bei (plus 23 Prozent). Lediglich Australien und Ozeanien verbuchten ein Minus (minus 9,6 Prozent).

Zeitraum Januar bis Mai

In den ersten fünf Monaten lagen die Werte der aus- und eingeführten Waren gegenüber den Vorjahresergebnissen im Plus (plus 9,4 bzw. 15 Prozent). Die Exportzunahmen in die Partnerländer der EU beliefen sich auf 20 Prozent.

Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit wird die EU in der Abgrenzung der EU-27, also ohne das Vereinigte Königreich, betrachtet.   

Autorin: Inga Haferstock (Sachgebiet Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Außenhandel)

Aus- und Einfuhr nach Ziel- und Herkunftsregionen von Januar bis Mai 2020 und 2021¹
Merkmal20202021Veränderung
in %
Mill. EURAnteil in %Mill. EURAnteil in %
EU-Länder10.42851,912.49356,819,8
 Eurozone7.98039,79.28942,216,4
Nicht Eurozone2.44812,23.20414,630,9
Übriges Europa2.55712,72.61111,92,1
Asien3.38116,83.20914,6-5,1
Amerika3.06415,22.91313,2-4,9
Afrika4932,55042,32,2
Australien / Ozeanien1810,92661,247,4
Ausfuhr insgesamt20.106100,021.998100,09,4
EU-Länder8.80060,010.09560,114,7
 Eurozone6.90847,17.68645,811,3
Nicht Eurozone1.89212,92.40914,327,3
Übriges Europa1.49610,21.6429,89,8
Asien2.56617,53.28619,628,0
Amerika1.4419,81.4298,5-0,8
Afrika3122,12931,7-6,0
Australien / Ozeanien320,2340,25,9
Einfuhr insgesamt14.666100,016.797100,014,5
1 vorläufig.

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