| Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen

Bruttoinlandsprodukt 2013 in den meisten Städten und Landkreisen gestiegen

Die meisten rheinland-pfälzischen Verwaltungsbezirke verzeichneten 2013 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in jeweiligen Preisen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Summe aller produzierten Waren und Dienstleistungen in den kreisfreien Städten mit plus 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr etwas stärker als in den Landkreisen (plus 1,3 Prozent). Den höchsten Zuwachs der Wirtschaftsleistung verzeichneten der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit plus 8,3 Prozent und die kreisfreie Stadt Speyer mit plus 6,1 Prozent. In sechs Kreisen bzw. kreisfreien Städten sank das Bruttoinlandsprodukt dagegen. Am stärksten fiel der Rückgang in der kreisfreien Stadt Ludwigshafen (minus 3 Prozent) und im Kreis Mainz-Bingen (minus 2,8 Prozent) aus.

Vom gesamten rheinland-pfälzischen Bruttoinlandsprodukt, das im Jahr 2013 nominal 124,2 Milliarden Euro erreichte, wurden 59 Prozent in den Landkreisen und 41 Prozent in den kreisfreien Städten erwirtschaftet. In Ludwigshafen, Mainz und Koblenz, den drei größten Städten des Landes, wurde fast ein Viertel der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsleistung erzielt. Auf die vier wirtschaftsstärksten Landkreise, Westerwaldkreis, Mainz-Bingen, Mayen-Koblenz und Neuwied, entfielen rund 18 Prozent des Landeswerts.

Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen ist 2013 gegen über dem Vorjahr im Landesdurchschnitt um 1,2 Prozent auf 63.653 Euro gestiegen. Mit 69.308 Euro lag der Pro-Kopf-Wert in den kreisfreien Städten deutlich über dem Wert in den Landkreisen (60.263 Euro). Der Durchschnitt der Städte wird allerdings maßgeblich von Ludwigshafen beeinflusst; dort war die Wirtschaftsleistung je Erwerbstätigen mit 98.149 Euro gut 54 Prozent höher als im Landesdurchschnitt. Unter den Landkreisen wies Mainz-Bingen mit 79.995 Euro das höchste Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen auf. In Pirmasens und Trier-Saarburg betrug die Arbeitsproduktivität dagegen weniger als 51.000 Euro.

Den höchsten Anteil an der Bruttowertschöpfung haben in den meisten Verwaltungsbezirken die Dienstleistungsbereiche. Durchschnittlich wurden in den Landkreisen knapp 64 Prozent und in den kreisfreien Städten gut 66 Prozent der Wertschöpfung im tertiären Sektor erwirtschaftet. In den Städten Mainz, Koblenz und Neustadt an der Weinstraße lag der Anteil der Dienstleistungsbereiche sogar über 80 Prozent. In Ludwigshafen und Germersheim dominiert dagegen das Produzierende Gewerbe mit einem Anteil von 69 bzw. 54 Prozent die Wirtschaftsstruktur. Im Landesdurchschnitt lag der Anteil des sekundären Sektors bei knapp 34 Prozent.

Die langfristige Betrachtung zeigt, dass sich das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen in den Landkreisen und kreisfreien Städten zwischen 2000 und 2013 sehr unterschiedlich entwickelt hat. Mit plus 36 Prozent verlief die Entwicklung in den Landkreisen deutlich günstiger als in den kreisfreien Städten mit plus 27 Prozent. Am stärksten hat die Wirtschaftsleistung in den Landkreisen Germersheim (plus 68 Prozent), Mainz-Bingen (plus 54 Prozent) und Eifelkreis Bitburg-Prüm (plus 52 Prozent) zugelegt. Bei der längerfristigen Betrachtung von nominalen Veränderungsraten ist aber zu beachten, dass hier auch Preissteigerungen enthalten sind.

Das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen umfasst den Wert aller in einem abgegrenzten Wirtschaftsgebiet produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der bei der Produktion verbrauchten Güter. Es ist Ausdruck der in einer bestimmten Region erbrachten wirtschaftlichen Leistung in einer Periode. Es entspricht der Summe der Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen der Wirtschaftsbereiche zuzüglich des Saldos aus Gütersteuern und Gütersubventionen.

Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom August 2014.

Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2013 wurden die Ergebnisse der Jahre 2000 bis 2012 im Rahmen der Revision 2014  überarbeitet. Hauptanlass der Revision 2014 war die europaweite Einführung des neuen "Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010". Im Zuge der Revision wurden methodische Weiterentwicklungen vorgenommen und neue statistische Basisdaten in die Berechnungsverfahren integriert.

Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ unter <link http:>www.vgrdl.de.


Autorin: Dr. Annette Illy (Referat Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt)

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