Industrie im Juni 2021: Positive Umsatzentwicklung – Beschäftigtenzahlen stagnieren

Bei der Einordnung dieser Entwicklung sind die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie im Juni 2020 zu berücksichtigen. Im Vergleich zum Juni 2019 stiegen die Umsätze um 14 Prozent.

Die Industriebetriebe setzten im Juni 8,3 Milliarden Euro um. Sowohl die Auslands- als auch die Inlandsgeschäfte verzeichneten mit 28 bzw. 21 Prozent deutliche Anstiege im Vergleich zum Juni 2020. Zum Vergleich: In Deutschland stieg der Umsatz aus dem Ausland um 22 Prozent, der aus dem Inland um 17 Prozent. Die rheinland-pfälzische Exportquote lag im Juni 2021 bei 56,3 Prozent und übertraf damit die des Vorjahresmonats um 1,3 Prozentpunkte.

Neun der zehn umsatzstärksten rheinland-pfälzischen Branchen verbuchten Umsatzsteigerungen, die in der chemischen Industrie mit 38 Prozent und in der Pharmaindustrie mit 32 Prozent am deutlichsten ausfielen. Dahinter folgten die Metallerzeuger und -bearbeiter, die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren sowie der Maschinenbau mit einer Umsatzsteigerung von rund 30 Prozent. Einzig die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln verzeichneten leichte Umsatzeinbußen von 0,5 Prozent.

 Beschäftigte

Die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe beschäftigen im Juni 2021 rund 256.000 Personen; das waren rund 800 bzw. 0,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Beschäftigungsabbau fiel bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen erneut am deutlichsten aus (minus 5,9 Prozent). Die Nahrungs- und Futtermittelhersteller erhöhten ihren Personalbestand um 9,5 Prozent.

Zeitraum Januar bis Juni

Die rheinland-pfälzischen Industrieerlöse lagen im ersten Halbjahr um 14 Prozent über den Werten des Vorjahreszeitraums. Die Auslandsumsätze erhöhten sich um 16 Prozent, die Inlandsumsätze um 12 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten sank um 1,6 Prozent.

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.

Autorin: Inga Haferstock (Sachgebiet Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Außenhandel)