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Industrie im September 2022: Deutlich höhere Erlöse durch Preissteigerungen

Die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe erwirtschafteten im September 2022 deutlich mehr Umsätze als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems legten die Erlöse gegenüber September 2021 um rund 26 Prozent zu (Deutschland: plus 23 Prozent). Hierbei handelt es sich um nominale Umsatzsteigerungen, die in Teilen auf die deutlichen Preissteigerungen zurückzuführen sind. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 1,3 Prozent (Deutschland: plus ein Prozent).

Im September 2022 setzen die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe 10,8 Milliarden Euro um. Die Erlöse aus dem In- und Ausland lagen um 27 bzw. 25 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Zum Vergleich: In Deutschland nahmen die Umsätze aus dem Ausland um 24 Prozent und aus dem Inland um 22 Prozent zu. Die Exportquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 55,3 Prozent.

Alle zehn umsatzstärksten Wirtschaftszweige verbuchten nominale Umsatzanstiege. Der am Umsatz gemessen wichtigste Wirtschaftszweig Herstellung chemischer Erzeugnisse setzte 17 Prozent mehr um. Ein Plus von 71 Prozent erzielten die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen. Die Metallerzeugung und -bearbeitung verdoppelte ihre Erlöse nahezu (plus 95 Prozent). Die geringsten Umsatzanstiege gab es bei der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (plus 6,5 Prozent).

 Beschäftigte

Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im September 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 3.400 auf gut 261.300 (plus 1,3 Prozent). Sechs der umsatzstärksten Wirtschaftszweige stockten ihre Belegschaft auf. Am stärksten fielen die Zuwächse in der Metallerzeugung und -bearbeitung aus (plus 4,7 Prozent). Die Hersteller von Metallerzeugnissen sowie die von Glas und Glaswaren erhöhten ihre Belegschaftsstärke um 2,9 bzw. zwei Prozent. Dagegen wurde in der Papier- und Pappeindustrie sowie in der Nahrungs- und Futtermittelbranche Personal abgebaut (minus zwei bzw. 1,6 Prozent). Weniger Beschäftigte gab es auch im Maschinenbau sowie in der Kfz-Industrie (minus 0,7 bzw. 0,2 Prozent).

Zeitraum Januar bis September

In den ersten neun Monaten des Jahres setzte die rheinland-pfälzische Industrie knapp 91 Milliarden Euro um; das waren 24 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze aus dem Inland stiegen um knapp ein Viertel, die aus dem Ausland um 24 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um ein Prozent.

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Deflationierung erfolgt nicht.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Liniendiagramm: Umsatz insgesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz der rheinland-pfälzischen Industrie nach MonatenSäulendiagramm: Beschäftigte der rheinland-pfälzischen Industrie 2020 bis 2022 nach MonatenBalkendiagramm: Umsätze und Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie im September 2022 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im September 2022 sowie von Januar bis September 2022 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
September 2022Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar–SeptemberVeränderung
gegenüber dem
Vorjahreszeitraum
September 2022Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar–SeptemberVeränderung
gegenüber dem
Vorjahreszeitraum
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen46.7231,046.1210,43.066.78617,428.504.46926,9
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen20.468-0,220.239-3,51.605.63770,712.922.27134,6
Maschinenbau36.565-0,736.007-0,8900.76810,78.335.6827,4
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen11.1791,311.0691,91.120.67638,36.234.38829,4
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren22.5811,822.3972,0566.1256,54.921.23813,8
Metallerzeugung und -bearbeitung9.0994,79.0255,1551.83795,44.746.26983,9
Herstellung von Metallerzeugnissen22.5422,922.3063,5425.33713,43.696.10915,9
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus9.172-2,09.218-2,8426.07518,73.662.99726,5
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln14.830-1,614.617-0,8459.40915,23.781.08017,1
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden14.5422,014.4442,6358.58919,52.965.77914,6
Getränkeherstellung5.2241,65.109-0,4229.6859,42.016.72810,9
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)7.1554,57.0133,9234.31920,01.853.79622,9
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen9.3292,59.1722,2176.03813,51.512.8055,3
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen8.8285,28.7376,9134.16427,61.001.68020,2
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen5.967-1,75.827-2,298.0792,6800.9440,8
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden261.3431,3258.0431,010.817.68626,190.836.39024,2
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden38244,235134,54.97471,440.77480,9
 Verarbeitendes Gewerbe260.9611,3257.6920,910.812.71226,190.795.61624,2

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