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Industrie in den ersten acht Monaten: Umsätze unter Vorjahresniveau

Die Umsätze der rheinland-pfälzischen Industriebetriebe lagen in den ersten acht Monaten 2023 unter denen des Vergleichszeitraums im Jahr 2022. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems sanken die Umsätze in der Industrie trotz gestiegener Preise um 8,3 Prozent (Deutschland: plus 3,7 Prozent). Diese Einbußen gehen in erster Linie auf die Umsatzrückgänge in der chemischen und pharmazeutischen Industrie zurück. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,3 Prozent (Deutschland: plus 1,3 Prozent).

Insgesamt erwirtschafteten die Industriebetriebe in den ersten acht Monaten 71 Milliarden Euro. Die Nachfrage aus dem Ausland belief sich auf 39,6 Milliarden Euro und lag um 7,4 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum 2022. Die Inlandsumsätze sanken um 9,4 Prozent. Die Exportquote stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2022 um 0,5 Prozentpunkte auf 55,8 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland nahmen die Umsätze aus dem Ausland um 6,3 Prozent und die aus dem Inland um 1,1 Prozent zu. Die Exportquote lag bei 51,4 Prozent (plus 1,2 Prozentpunkte).

Chemische Industrie mit deutlichen Einbußen

Sechs der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten Umsatzeinbußen. Die chemische Industrie lag um 22 Prozent unter den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums. Die mit Abstand höchsten Verluste gab es mit minus 46 Prozent in der Pharmaindustrie. Im Maschinenbau sowie bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen stiegen die Erlöse (plus zehn bzw. 7,5 Prozent). Die höchsten Umsatzzuwächse verbuchten die Nahrungs- und Futtermittelhersteller (plus 13 Prozent).

Beschäftigung im Plus

In den ersten acht Monaten 2023 lag die Beschäftigtenzahl mit 261.000 um 3.300 oder 1,3 Prozent höher als im gleichen Vorjahreszeitraum. Sechs der zehn umsatzstärksten Branchen meldeten höhere bzw. weitestgehend gleichbleibende Beschäftigtenzahlen. Die deutlichsten Zuwächse gab es bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie im Maschinenbau (plus 4,9 bzw. plus 3,4 Prozent). Die Papier- und Pappehersteller reduzierten dagegen die Belegschaft (minus 5,7 Prozent).

Entwicklung im August 2023

Die Industriebetriebe erzielten im August 2023 rund 8,3 Milliarden Euro Umsatz (minus 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Die Inlandsnachfrage ging um 8,3 Prozent und die Auslandsnachfrage um elf Prozent zurück. Deutschlandweit reduzierten sich die Umsätze um 1,1 Prozent. Der Inlandsumsatz sank um 2,9 Prozent; der Auslandsumsatz stieg dagegen um 0,7 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten nahm um 0,8 Prozent auf 262.000 Personen zu (Deutschland: plus ein Prozent).

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Liniendiagramm: Umsatz insgesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz der rheinland-pfälzischen Industrie nach MonatenSäulendiagramm: Beschäftigte der rheinland-pfälzischen Industrie 2021 bis 2023 nach MonatenBalkendiagramm: Umsätze und Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie von Januar bis August 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im August 2023 und von Januar bis August 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
August 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar-August 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
August 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar-August 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen46.2040,446.3760,72.111.028-29,819.793.875-22,2
Maschinenbau37.4093,337.1243,4941.9690,48.538.89110,0
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen22.0456,021.3144,91.131.77812,38.990.9227,5
Herstellung von Metallerzeugnissen22.9631,922.7472,1484.26710,43.512.1997,7
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren22.337-0,522.3360,0453.504-13,53.911.951-10,2
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden14.068-3,314.188-1,7303.840-9,22.603.483-0,2
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln14.601-1,814.542-0,3473.9461,73.740.16212,6
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen11.2371,711.2091,4335.10122,42.741.957-46,4
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus8.689-5,58.717-5,7334.102-20,52.882.929-10,9
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen9.4341,19.3362,0178.7187,51.446.8678,3
Metallerzeugung und -bearbeitung8.960-1,48.997-0,2428.110-19,33.840.601-8,5
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen8.421-4,38.367-4,2127.80923,21.014.19715,7
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)6.680-6,06.913-0,8145.268-19,91.381.837-14,5
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen6.2195,16.2217,1104.08723,8834.34018,5
Getränkeherstellung5.3853,55.2563,2252.013-7,41.913.5697,1
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden262.2320,8261.0261,38.278.638-9,970.978.853-8,3
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden367-2,43667,03.307-18,536.8843,0
 Verarbeitendes Gewerbe261.8650,8260.6601,38.275.331-9,970.941.969-8,3

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