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Industrie mit Umsatzverlusten – Beschäftigung im Plus

Die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe erzielten in den beiden ersten Monaten 2023 – vor allem aufgrund deutlicher Rückgänge in der Pharmaindustrie und bei den Herstellern von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen – weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die nominalen Umsätze im Januar und Februar 2023 trotz steigender Preise um sechs Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum in 2022. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich dagegen um 1,7 Prozent.

Insgesamt setzten die Industriebetriebe im Januar und Februar nominal 17,5 Milliarden Euro um. Mit zehn Milliarden Euro kam der größere Anteil der Erlöse aus dem Ausland. Die Exportquote stieg um einen Prozentpunkt auf 57,1 Prozent. Die Nachfrage aus dem Inland ging um 8,2 Prozent, die aus dem Ausland um 4,2 Prozent zurück.

Umsatzverluste in umsatzstarken Branchen

Vier der zehn umsatzstärksten Branchen erzielten weniger Einnahmen als im Vergleichszeitraum in 2022. Mit einem Minus von 49 Prozent waren die Abnahmen in der Pharmaindustrie mit Abstand am höchsten. Deutliche Rückgänge gab es auch in den umsatzstarken Wirtschaftszweigen der chemischen Industrie sowie der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus elf bzw. minus 26 Prozent). Der umsatzstarke Maschinenbau setzte dagegen 16 Prozent mehr um. Die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln steigerten ihre Erlöse um 25 Prozent.

Beschäftigung im Plus

In den rheinland-pfälzischen Industriebetrieben belief sich die Zahl der Beschäftigten auf rund 260.000 Personen. Im Vergleich zu den beiden ersten Monaten in 2022 waren das 4.300 Arbeitskräfte mehr (plus 1,7 Prozent). Sieben der zehn umsatzstärksten Branchen erhöhten ihren Personalstand. Rund 70 Prozent dieser Neueinstellungen erfolgten in vier Wirtschaftszweigen: Im Maschinenbau und in der Herstellung von Metallerzeugnissen lagen die Zunahmen bei 3,5 bzw. drei Prozent und in der chemischen Industrie sowie bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen bei 1,2 bzw. 2,5 Prozent. Rückläufige Beschäftigtenzahlen gab es in der Papier- und Pappeindustrie sowie bei den Herstellern von Glas und Glaswaren (minus 5,9 bzw. minus 0,7 Prozent).

Entwicklung im Februar 2023

Im Februar 2023 erwirtschafteten die Industriebetriebe einen Gesamtumsatz von 8,9 Milliarden Euro. Das waren 4,6 Prozent weniger Erlöse als im Vorjahresmonat. Die Umsätze aus dem Inland lagen um 6,7 Prozent, die aus dem Ausland um 2,8 Prozent niedriger.

Die Zahl der Beschäftigten stieg gegenüber Februar 2022 um 1,9 Prozent.

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Liniendiagramm: Umsatz insgesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz der rheinland-pfälzischen Industrie nach MonatenSäulendiagramm: Beschäftigte der rheinland-pfälzischen Industrie 2021 bis 2023 nach MonatenBalkendagramm: Umsätze und Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie von Januar bis Februar 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im Februar 2023 und von Januar bis Februar 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
Februar 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar-Februar 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Februar 2022Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar-Februar 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen46.6131,346.5821,22.729.276-12,45.482.064-10,5
Maschinenbau37.0343,536.9953,51.028.98910,82.065.68916,2
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen21.3496,320.6762,51.084.905-10,21.866.379-26,0
Herstellung von Metallerzeugnissen22.7422,722.6223,0406.66611,6777.4558,7
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren22.2800,022.273-0,2489.261-5,21.008.836-2,1
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden14.157-0,814.136-0,7306.8271,7615.9546,3
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln14.6181,614.6012,0467.13325,5931.92424,7
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen11.2541,911.2451,9335.927-41,4665.258-49,2
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus8.765-6,28.758-5,9361.928-3,5762.9081,5
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen9.3092,69.2872,6181.0226,6354.61210,5
Metallerzeugung und -bearbeitung9.0941,09.0860,9509.692-1,0985.8281,5
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen8.376-3,08.356-3,2102.38722,1192.38822,1
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)7.0192,27.0302,3164.341-5,3304.309-10,7
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen6.0486,26.0546,9101.26316,7208.39924,4
Getränkeherstellung5.2023,55.1943,0194.30312,4399.76521,8
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden261.0501,9260.0991,78.928.740-4,617.526.966-6,0
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden36145,035944,24.70367,18.94164,4
 Verarbeitendes Gewerbe260.6891,9259.7411,68.924.037-4,617.518.025-6,0

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