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Industrie mit Umsatzverlusten – deutliche Rückgänge in der pharmazeutischen und chemischen Industrie

Die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe erzielten im ersten Quartal 2023 – vor allem aufgrund deutlicher Rückgänge in der pharmazeutischen und chemischen Industrie – weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die nominalen Umsätze trotz allgemein steigender Preise um 4,4 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum in 2022 (Deutschland: plus 8,8 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich dagegen um 1,6 Prozent (Deutschland: plus 1,4 Prozent).

Insgesamt setzten die Industriebetriebe von Januar bis März nominal knapp 28 Milliarden Euro um. Der Großteil wurde mit 15,8 Milliarden Euro im Ausland erwirtschaftet. Das waren 2,6 Prozent weniger als im ersten Quartal 2022. Die Inlandsnachfrage ging um 6,7 Prozent zurück. Die Exportquote stieg um 1,1 Prozentpunkte auf 56,5 Prozent.

Umsatzverluste in umsatzstarken Branchen

Sechs der zehn umsatzstärksten Branchen erzielten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 weniger Umsätze. Die höchsten Einbußen gab es mit 49 Prozent in der Pharmaindustrie. Erlösrückgänge verzeichneten auch die bedeutenden Wirtschaftszweige der chemischen Industrie sowie der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus zwölf bzw. minus 7,6 Prozent). Der Maschinenbau setzte hingegen 17 Prozent mehr um. Die Nahrungs- und Futtermittelindustrie steigerte ihre Erlöse um 21 Prozent.

Beschäftigung im Plus

In den rheinland-pfälzischen Industriebetrieben waren im ersten Quartal knapp 261.000 Personen beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren das 4.200 Arbeitskräfte bzw. 1,6 Prozent mehr. Acht der zehn umsatzstärksten Branchen stockten ihr Personal auf. Knapp 60 Prozent der Neueinstellungen erfolgten in drei Wirtschaftszweigen: Im Maschinenbau erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 3,4 Prozent, bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen um 3,3 Prozent sowie in der Metallerzeugnisherstellung um 2,7 Prozent. Rückläufige Beschäftigtenzahlen gab es in der Papier- und Pappeindustrie sowie bei den Herstellern von Glas und Glaswaren (minus sechs bzw. minus 0,7 Prozent).

Entwicklung im März 2023

Die Industriebetriebe erwirtschafteten im März 2023 einen Gesamtumsatz von 10,4 Milliarden Euro (minus 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat). Während die Nachfrage aus dem Inland im Vergleich zu März 2022 um 4,2 Prozent sank, nahm die aus dem Ausland um 0,4 Prozent zu. Deutschlandweit stiegen die Umsätze um 8,1 Prozent. Der Inlandsumsatz nahm um 5,2 Prozent, der Auslandsumsatz um 11,1 Prozent zu.

Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,6 Prozent auf 261.000 (Deutschland: plus 1,6 Prozent).

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.

Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Liniendiagramm: Umsatz ingesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz der rheinland-pfälzischen Industrie nach MonatenSäulendiagramm: Beschäftigte der rheinland-pfälzischen Industrie 2021 bis 2023 nach MonatenBalkendiagramm: Umsätze und Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie von Januar bis März 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im März 2023 und von Januar bis März 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
März 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar-März 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
März 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar-März 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen46.4400,946.5351,12.923.398-15,28.405.461-12,2
Maschinenbau37.0283,337.0063,41.247.97519,33.313.66417,4
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen21.2174,920.8563,31.468.06835,03.334.448-7,6
Herstellung von Metallerzeugnissen22.7502,122.6642,7485.6177,21.263.0728,1
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren22.4570,722.3340,1557.685-5,71.566.522-3,4
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden14.354-0,814.209-0,7373.6595,0989.6135,8
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln14.5470,014.5831,3514.94015,91.446.86421,4
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen11.2731,911.2541,9426.102-47,11.091.360-48,4
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus8.773-6,28.763-6,0408.349-7,41.171.257-1,8
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen9.3282,39.3012,5206.18010,5560.79210,5
Metallerzeugung und -bearbeitung8.950-0,59.0410,5552.863-7,41.538.690-1,9
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen8.389-3,08.367-3,1152.87829,9345.26625,4
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)7.0090,87.0231,8222.877-3,4527.186-7,7
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen6.2948,96.1347,6114.6608,2323.05918,2
Getränkeherstellung5.2163,15.2013,0242.5459,4642.31016,8
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden261.4121,6260.5371,610.419.978-1,727.946.944-4,4
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden364-0,836025,05.3318,714.27238,0
 Verarbeitendes Gewerbe261.0481,6260.1761,610.414.647-1,727.932.672-4,4

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