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Industrieumsätze gingen im März deutlich zurück

Die Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie sind im März 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich eingebrochen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Umsätze um 7,4 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (Deutschland: minus 7,7 Prozent). Auch aufgrund der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen fiel der Rückgang bei der Zahl der Beschäftigten in der Industrie mit 0,9 Prozent deutlich geringer aus (Deutschland: minus 1,3 Prozent).

Die Umsatzerlöse lagen im März 2020 bei 7,9 Milliarden Euro. Die Umsatzentwicklung wurde maßgebend von den einbrechenden Auslandsgeschäften geprägt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt das Minus bei 11 Prozent. Der Rückgang der Inlandsgeschäfte liegt bei 2,1 Prozent (Deutschland: Inlandsumsatz minus 4,7 und Auslandsumsatz minus 10 Prozent). Die negative Entwicklung der Erlöse im Ausland führt zu einer deutlich niedrigeren Exportquote: Sie lag im März 2020 mit 55,3 Prozent um 2,5 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres.

Von den Auswirkungen der Corona-Pandemie waren nicht alle Branchen gleichermaßen betroffen: Trotz Krise konnten vier der zehn umsatzstärksten Industriezweige eine positive Entwicklung verbuchen. Mit einem Plus von 19 Prozent lagen die Umsätze im März 2020 bei den Herstellern von Nahrungs- und Futtermittel deutlich über denen des Vorjahresmonats. Ein Umsatzplus von 5,8 Prozent gab es in der Papier- und Pappeindustrie. Dagegen mussten die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit einem Minus von 35 Prozent einen gravierenden Umsatzeinschnitt verbuchen. Auch im Maschinenbau reduzierten sich die Umsätze im März 2020 mit 15 Prozent merklich.  

In den ersten drei Monaten 2020 gingen die Erlöse im Verarbeitenden Gewerbe um 4,8 Prozent zurück. Der Rückgang der Inlandsumsätze fiel mit 2,2 Prozent geringer aus wie der bei den Auslandsumsätzen (minus 6,7 Prozent). Die Beschäftigungseinbußen belaufen sich im ersten Quartal auf 0,5 Prozent.

 Beschäftigte

Im März 2020 wurden rund 259.600 Beschäftigte gezählt; das waren knapp 2.400 bzw. 0,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (Deutschland: minus 1,3 Prozent). Vier der zehn bedeutendsten Industriezweige – gemessen am Umsatz – wiesen eine positive Entwicklung auf. Das größte Plus verzeichneten die Hersteller von Kraftwagen- und Kraftwagenteilen (plus 6,4 Prozent), dahinter folgt die pharmazeutische Industrie (plus 2,3 Prozent). Die größten Rückgänge bei der Belegschaft gab es im Maschinenbau (minus 7,0 Prozent).

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Durch die Corona-Krise ist das Verarbeitende Gewerbe wirtschaftlich außerordentlich beeinträchtigt. Da die Durchsetzbarkeit der Meldepflicht in dieser Situation eingeschränkt ist, liegt der Schätzanteil der fehlenden Statistikmeldungen über dem sonst üblichen Maß.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im März sowie von Januar bis März 2020¹ nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
März 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar – März 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahreszeitraum
März 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar – März 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahreszeitraum
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen46.3760,446.3790,52.626.1980,37.407.138-6,1
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen22.8536,422.9056,8878.738-34,83.173.864-4,5
Maschinenbau35.714-7,035.932-6,3823.978-14,82.349.503-9,4
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren22.300-3,022.367-2,3459.424-5,51.338.926-5,0
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln13.515-0,213.6130,8414.04818,81.131.13610,1
Herstellung von Metallerzeugnissen22.694-2,422.750-2,3342.935-9,51.019.424-4,4
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus9.577-2,39.595-2,5333.5685,8915.054-4,3
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen10.6442,310.6211,9296.9991,7837.607-3,9
Metallerzeugung und -bearbeitung9.0410,49.0890,7292.527-12,2853.204-8,9
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden14.163-0,314.1450,2267.889-4,2756.369-3,3
Getränkeherstellung5.287-1,55.290-1,5209.206-0,6581.612-5,5
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen9.206-0,39.2190,9161.806-0,5475.8288,9
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)6.382-1,46.430-0,8146.3096,4383.0092,9
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen8.3440,58.3241,4101.554-0,2242.126-8,9
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen6.1235,35.9673,382.161-9,2236.950-6,4
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden259.579-0,9260.131-0,57.863.331-7,422.907.514-4,8
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden238-6,3239-3,61.490-13,43.983-11,9
 Verarbeitendes Gewerbe259.341-0,9259.892-0,57.861.841-7,422.903.530-4,8

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