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Industrieumsätze lagen auch im Mai rund ein Viertel unter dem Vorjahreswert

Wie schon im April 2020 mussten die Industrieunternehmen in Rheinland-Pfalz im Mai 2020 herbe Einschnitte beim Warenabsatz hinnehmen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Umsätze um 24 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (Deutschland: minus 30,5 Prozent). Der Rückgang bei der Zahl der Industriebeschäftigten fiel auch aufgrund arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld mit 2,1 Prozent deutlich moderater aus (Deutschland: minus 2,2 Prozent).

Die Umsatzerlöse lagen im Mai 2020 bei 6,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verloren die Inlandsumsätze um 23 und die Auslandsgeschäfte um 25 Prozent (Deutschland: Inlandsumsatz minus 26 und Auslandsumsatz minus 35 Prozent). Die Exportquote lag im Mai 2020 bei 55,9 Prozent (minus 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat).

Die negativen Entwicklungen zeigten sich ausnahmslos in allen Branchen: Mit einem Minus von 40 Prozent zum Vorjahresmonat mussten die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen überdurchschnittlich hohe Einbußen hinnehmen. Bei den Herstellern von Nahrungs- und Futtermitteln fielen die Erlösrückgänge mit 6,8 Prozent am geringsten aus.  

 Beschäftigte

Im Mai 2020 zählte die Industrie rund 257.100 Beschäftigte; das waren 5.500 bzw. 2,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (Deutschland: minus 2,2 Prozent). Die größten Rückgänge bei der Belegschaft gab es im Maschinenbau (minus 8,5 Prozent) gefolgt von der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (minus 3,8 Prozent) und der Herstellung von Metallerzeugnissen (minus 3,7 Prozent). Drei der zehn bedeutendsten Industriezweige – gemessen am Umsatz – konnten trotz negativer Umsatzzahlen ein Beschäftigungsplus verbuchen: Dazu zählen die Herstellung von Kraftwagen- und Kraftwagenteilen (plus 4,3 Prozent), die Pharmaindustrie (plus 2,1 Prozent) sowie die chemische Industrie (plus 0,2 Prozent).

Zeitraum Januar bis Mai

In den ersten fünf Monaten 2020 gingen die Erlöse im Verarbeitenden Gewerbe um 12,4 Prozent zurück. Der Rückgang der Inlandsumsätze fiel mit 10,5 Prozent geringer aus als der bei den Auslandsumsätzen (minus 14 Prozent). Die Beschäftigungseinbußen belaufen sich von Januar bis Mai auf 1,1 Prozent.

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Durch die Corona-Krise ist das Verarbeitende Gewerbe wirtschaftlich außerordentlich beeinträchtigt. Da die Durchsetzbarkeit der Meldepflicht in dieser Situation eingeschränkt ist, liegt der Schätzanteil der fehlenden Statistikmeldungen über dem sonst üblichen Maß.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im Mai sowie von Januar bis Mai 2020¹ nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
Mai 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar – Mai 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahreszeitraum
Mai 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar – Mai 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahreszeitraum
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen22.158-3,822.295-2,9342.973-25,42.044.913-12,4
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen00,000,000,000,0
Maschinenbau8.3501,78.3441,487.974-23,9412.983-13,3
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren8.923-0,69.0300,3230.190-25,81.320.492-14,8
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln6.467-1,16.447-0,9130.782-10,2653.999-2,3
Herstellung von Metallerzeugnissen9.023-3,29.151-0,6108.879-32,3703.003-6,8
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus10.6182,110.6292,1262.555-14,51.424.657-5,9
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen14.101-1,614.127-0,5212.993-22,01.191.932-10,1
Metallerzeugung und -bearbeitung5.831-0,25.9622,770.376-10,4369.465-9,5
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden22.471-3,722.657-2,8287.937-24,11.569.990-13,8
Getränkeherstellung9.477-1,89.564-2,2263.202-17,11.469.257-7,3
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen22.4584,322.7495,8723.910-39,54.327.279-23,9
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)46.3110,246.3650,41.872.916-20,511.472.231-9,4
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen00,000,000,000,0
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen35.194-8,535.707-7,0683.296-24,53.608.917-18,6
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden256.808-2,1258.972-1,16.119.366-24,035.203.557-12,4
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden13.340-2,113.528-0,1341.627-6,81.837.3224,1
 Verarbeitendes Gewerbe5.256-2,95.286-1,8199.215-20,7976.566-13,0

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