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Industrieumsätze legten im April zu – Beschäftigung weiterhin rückläufig

Die rheinland-pfälzischen Industrieumsätze lagen im April 2021 deutlich über dem Vorjahreswert. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Bad Ems legten die Umsätze im Vergleich zum April 2020 um knapp ein Drittel zu (Deutschland: plus 47,5 Prozent); die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich um 1,5 Prozent (Deutschland: minus 2,2 Prozent).

Bei der Einordnung dieser Entwicklung ist zu berücksichtigen, dass im April 2020 die Einschränkungen bedingt durch die Corona-Pandemie besonders stark waren. Zum Vergleich: die Veränderungsrate der Industrieumsätze gegenüber April 2019 lag bei plus 0,5 Prozent.

Die Industriebetriebe setzten im April 8,1 Milliarden Euro um. Sowohl die Auslands- als auch die Inlandsgeschäfte verzeichneten mit 27 bzw. 36 Prozent deutliche Anstiege im Vergleich zum April 2020, der allerdings von der Drosselung bzw. dem zeitweisen Stillstand weiter Teile der Industrie geprägt war. Zum Vergleich: In Deutschland stieg der Umsatz aus dem Inland um 35,2 Prozent, der aus dem Ausland um 61,2 Prozent. Die Exportquote erreichte in Rheinland-Pfalz 57,3 Prozent und übertraf die des Vorjahresmonats um 1,6 Prozentpunkte.

Die Umsätze in den zehn umsatzstärksten Branchen in Rheinland-Pfalz entwickelten sich sehr unterschiedlich. Die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie verdreifachte annährend ihre Umsätze (plus 180 Prozent). Der Maschinenbau verbuchte einen Zuwachs von 61 Prozent. Die Umsätze der Hersteller von Glas und Glaswaren sowie die der Hersteller von Metallerzeugnissen stiegen gleichermaßen um 34 Prozent. Demgegenüber musste die Pharmaindustrie Umsatzverluste von 21 Prozent hinnehmen. Auch die Erlöse der Nahrungs- und Futtermittelherstellern verringerten sich um 6,8 Prozent.

 Beschäftigte

Die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe beschäftigen im April 2021 rund 254.600 Personen; das waren rund 4.000 bzw. 1,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Beschäftigungsabbau fiel bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen am deutlichsten aus (minus 6,6 Prozent). Überdurchschnittliche Beschäftigungsverluste verzeichneten auch die Hersteller von Metallerzeugnissen sowie die Metallerzeuger (minus fünf Prozent bzw. 4,7 Prozent). Personalzuwächse zeigten sich dagegen in drei der zehn umsatzstärksten Branchen. Die Nahrungs- und Futtermittelhersteller erhöhten mit neun Prozent ihren Personalbestand am deutlichsten.

Zeitraum Januar bis April

Die rheinland-pfälzischen Industrieerlöse stiegen im Zeitraum von Januar bis April gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,8 Prozent. Die Auslandsumsätze erhöhten sich um 9,9 Prozent, die Inlandsumsätze um 7,4 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten sank um 2,1 Prozent.

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.

Autorin: Dr. Noreen Geenen (Referentin Unternehmensstatistiken)

Liniendiagramm: Umsatz insgesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz der rheinland-pfälzischen Industrie nach MonatenSäulendiagramm: Beschäftigte der rheinland-pfälzischen Industrie 2019 bis 2021 nach MonatenBalkendiagramm: Umsätze und Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie im April 2021 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im Januar sowie im Januar bis April 2021 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
April 2021Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar - April 2021Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
April 2021Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar - April 2021Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen45.984-0,846.036-0,82.641.04020,310.055.4724,6
Maschinenbau35.9500,636.0530,3927.85460,83.519.94721,6
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen21.088-6,620.992-8,01.190.722181,64.502.20239,2
Herstellung von Metallerzeugnissen21.416-5,021.372-5,9348.18833,91.396.3129,2
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren21.892-1,421.844-2,1465.70627,41.830.3867,1
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden14.024-0,514.003-0,8297.64233,91.116.54614,1
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln14.7419,014.6147,3335.665-6,81.396.953-6,0
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen10.6920,210.7401,0257.825-20,51.009.331-13,1
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus9.5580,29.5910,1302.5814,51.202.032-0,4
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen8.888-2,18.864-3,5158.13933,7638.3448,2
Metallerzeugung und -bearbeitung8.538-4,78.537-5,8295.67825,01.115.5542,4
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen7.982-4,97.935-4,8104.69926,3384.60518,6
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)6.7464,26.6934,0165.36118,4593.75212,1
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen5.9612,25.9030,586.31839,6338.11813,5
Getränkeherstellung5.110-2,85.138-2,7189.845-3,0714.623-8,1
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden254.575-1,5254.373-2,18.140.95632,031.224.1548,8
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden2640,4260-1,96.233191,118.896117,9
 Verarbeitendes Gewerbe254.311-1,5254.113-2,18.134.72332,031.205.2588,8

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