Industrieumsätze stiegen im Jahr 2017 deutlich an

Eine Umsatzsteigerung wurde sowohl im In- als auch im Auslandsgeschäft verzeichnet. Die Umsätze stiegen im Inland um 7,3 Prozent (Deutschland: plus 4,6 Prozent) und im Ausland um 9,1 Prozent (Deutschland: 6,9 Prozent). Die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe erzielten 55,8 Prozent ihrer Erlöse im Ausland (Deutschland: 50,1 Prozent). Die Exportquote lag damit leicht über dem Niveau des Vorjahres (plus 0,4 Prozentpunkte; Deutschland: plus 0,5 Prozentpunkte).

In den rheinland-pfälzischen Industriebetrieben waren im Durchschnitt des Jahres 2017 rund 255.500 Personen tätig, was einem Zuwachs um 0,9 Prozent bzw. um 2.300 Beschäftigte gegenüber dem Vorjahr entspricht (Deutschland: plus 1,6 Prozent). Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden blieb mit 389 Millionen nahezu unverändert (Deutschland: plus 0,7 Prozent).

Umsatzentwicklung in den wichtigsten Wirtschaftszweigen

In acht der zehn umsatzstärksten Industriebranchen lagen die Erlöse höher als im Jahr zuvor. Die größte prozentuale Umsatzsteigerung verbuchten die Hersteller von Papier, Pappe und Waren daraus (plus 33,4 Prozent); vor allem die Inlandsumsätze erhöhten sich deutlich (plus 43,6 Prozent). In der Metallerzeugung und -bearbeitung, in der Chemieindustrie, im Maschinenbau und in der Pharmabranche gab es ebenfalls zweistellige Zuwachsraten. Erlösrückgänge mussten nur die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren hinnehmen (minus 3,6 bzw. minus 2 Prozent). Die starken Unterschiede in der Umsatzentwicklung der verschiedenen Industriezweige sind teilweise auf geänderte Branchenzuordnungen größerer Betriebe zurückzuführen, die in einzelnen Teilbereichen der Industrie den Vergleich zum Vorjahreszeitraum beeinflussen.

Beschäftigung

Die geänderte Branchenzuordnung größerer Betriebe wirkt sich auch auf die Beschäftigungsentwicklung aus. Sechs der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen gegenüber dem Vorjahr. Die größten Zuwächse gab es in der Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus sowie in der Metallerzeugung und
-bearbeitung (plus 14,4 bzw. plus 6,6 Prozent). In der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen gingen die Beschäftigtenzahlen hingegen deutlich zurück (minus 9,3 Prozent).

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.

Autorin: Anastasia Anton (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)