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Industrieumsätze unter Vorjahresniveau

Die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe verzeichneten von Januar bis Juli 2023 weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum in 2022. Ursächlich für diese Entwicklung waren in erster Linie die Umsatzrückgänge in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Umsätze in der Industrie – trotz allgemein steigender Preise – in den ersten sieben Monaten des Jahres um 8,1 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums (Deutschland: plus 4,4 Prozent).

Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,4 Prozent (Deutschland: plus 1,4 Prozent).

Insgesamt erwirtschafteten die Industriebetriebe in den ersten sieben Monaten 62,7 Milliarden Euro. Die Nachfrage aus dem Ausland belief sich auf 35,1 Milliarden Euro und lag damit um 6,9 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum in 2022. Die Inlandsumsätze reduzierten sich um 9,5 Prozent. Die Exportquote stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 56,1 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland nahmen die Umsätze aus dem Ausland um 7,1 Prozent und die aus dem Inland um 1,7 Prozent zu. Die Exportquote lag bei 51,5 Prozent (plus 1,3 Prozentpunkte).

Umsatzstarke Branchen mit deutlichen Einbußen

Fünf der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die mit Abstand höchsten Verluste gab es mit minus 50 Prozent in der Pharmaindustrie. Die umsatzstarke chemische Industrie unterschritt das Vorjahresniveau um 21 Prozent. Höhere Erlöse erwirtschafteten der Maschinenbau sowie die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (plus elf bzw. 6,8 Prozent). Die höchsten Umsatzzuwächse erzielten die Nahrungs- und Futtermittelhersteller (plus 14 Prozent).

Beschäftigung im Plus

Die Industriebetriebe beschäftigten in den ersten sieben Monaten 261.000 Arbeitskräfte; das waren rund 3.500 mehr als im Vergleichszeitraum in 2022 (plus 1,4 Prozent). Acht der zehn umsatzstärksten Branchen meldeten höhere bzw. weitestgehend gleichbleibende Beschäftigtenzahlen. Die höchsten Zuwächse gab es bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie im Maschinenbau (plus 4,8 bzw. plus 3,4 Prozent). Die Papier- und Pappehersteller reduzierten dagegen die Belegschaft (minus 5,7 Prozent).

Entwicklung im Juli 2023

Die Industriebetriebe erzielten im Juli 2023 rund 8,5 Milliarden Euro (minus 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Die Erlöse aus dem Inland gingen um 8,8 Prozent, die aus dem Ausland um 9,1 Prozent zurück. Deutschlandweit reduzierten sich die Umsätze um 0,4 Prozent. Der Umsatz aus dem Inland sank um drei Prozent, während der aus dem Ausland um 2,1 Prozent stieg.
Die Zahl der Beschäftigten nahm um 1,1 Prozent auf 262.000 Personen zu (Deutschland: plus 1,4 Prozent).

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Liniendiagramm: Umsatz insgesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz der rheinland-pfälzischen Industrie nach MonatenSäulendiagramm: Beschäftigte der rheinland-pfälzischen Industrie 2021 bis 2023 nach MonatenBalkendiagramm: Umsätze und Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie von Januar bis Juli 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im Juli 2023 und von Januar bis Juli 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
Juli 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar-Juli 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Juli 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar-Juli 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen46.2640,646.4010,82.162.874-31,117.682.848-21,2
Maschinenbau37.1193,337.0843,41.101.9996,67.596.92311,4
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen22.1036,721.2104,81.093.49319,47.859.1446,8
Herstellung von Metallerzeugnissen22.7952,022.7172,2417.4712,63.027.9317,3
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren22.303-0,222.3350,0466.966-11,23.458.447-9,8
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden14.111-2,614.205-1,5316.325-7,02.299.6431,1
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln14.494-1,114.534-0,1448.4886,13.266.21514,4
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen11.2681,811.2051,3364.26810,42.406.856-50,3
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus8.667-5,48.721-5,7331.911-15,72.548.827-9,5
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen9.3561,79.3222,1175.0246,61.268.1488,4
Metallerzeugung und -bearbeitung8.990-0,99.002-0,1421.223-16,53.412.492-6,9
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen8.370-5,08.359-4,2128.808-2,6886.38814,7
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)6.698-4,56.947-0,1162.491-23,01.236.569-13,8
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen6.2946,66.2217,499.28611,6730.25217,8
Getränkeherstellung5.2872,95.2373,1255.3994,71.661.5569,7
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden261.5591,1260.8541,48.445.057-8,962.700.215-8,1
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden365-2,13668,64.390-7,733.5775,8
 Verarbeitendes Gewerbe261.1941,1260.4881,48.440.667-8,962.666.638-8,1

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