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Industrieumsatz steigt im November – Beschäftigung weiter unter Vorjahresniveau

Die rheinland-pfälzische Industrie erzielte im November 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr Umsatz. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Bad Ems lagen die Erlöse bei 7,5 Milliarden Euro und damit um 2,8 Prozent höher als im November 2019. Die Beschäftigtenzahl sank hingegen um 2,5 Prozent. In Deutschland lagen die Umsätze um 1,6 Prozent über und die Beschäftigung um 2,8 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Das Exportgeschäft, das um 5,1 Prozent zulegte, trug wesentlich zum Umsatzanstieg bei. Das Inlandsgeschäft blieb mit einem leichten Zuwachs von 0,2 Prozent stabil. Zum Vergleich: In Deutschland stieg der Umsatz aus dem Inland um 2,3 Prozent, der aus dem Ausland um 0,9 Prozent. Die rheinland-pfälzische Exportquote betrug 55,5 Prozent und stieg damit um 1,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Hälfte der zehn umsatzstärksten Branchen von Rheinland-Pfalz erzielte höhere Erlöse. Ein kräftiges Umsatzplus erwirtschaftete die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie (plus 19,4 Prozent). Weitere positive Umsatzerlöse, allerdings auf niedrigerem Niveau, konnten die Hersteller von Glaswaren und die von Gummi- und Kunststoffwaren verbuchen (plus 6,8 bzw. 5,3 Prozent). Dagegen verzeichneten der Maschinenbau sowie die Metallerzeugung und -bearbeitung erneut Umsatzeinbußen (minus 1,4 bzw. 1,6 Prozent).

 Beschäftigte

Insgesamt waren im November 2020 rund 256.600 Beschäftigte in den Betrieben des rheinland-pfälzischen Verarbeitenden Gewerbes tätig; das waren rund 6.600 bzw. 2,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Beschäftigungsabbau fiel im Maschinenbau mit minus 9,4 Prozent am deutlichsten aus. Darauf folgten die Hersteller von Metallerzeugnissen sowie die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren (minus 4,2 Prozent bzw. minus 3,2 Prozent). Drei der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten einen Personalzuwachs: die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit 3,8 Prozent, die Pharmaindustrie mit 1,6 Prozent und die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln mit 0,5 Prozent mehr Beschäftigten.

Zeitraum Januar bis November

Die Umsätze der rheinland-pfälzischen Industrie lagen im Zeitraum von Januar bis November um 9,8 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums. Der Rückgang der Auslandsumsätze betrug elf Prozent. Die Inlandserlöse sanken um 8,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Beschäftigtenzahl um 1,9 Prozent zurück.

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.

Autorin: Dr. Noreen Geenen (Referat Unternehmensstatistiken)

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im November sowie von Januar bis November 2020 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
November 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar – November 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahreszeitraum
November 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar – November 2020Veränderung
gegenüber dem
Vorjahreszeitraum
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen46.457-0,346.326-0,12.094.945-1,223.145.513-11,2
Maschinenbau34.969-9,435.397-8,0743.751-1,47.784.484-14,6
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen22.0423,822.5033,71.237.52719,410.971.532-13,1
Herstellung von Metallerzeugnissen22.152-4,222.466-3,5385.889-0,33.667.761-8,5
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren22.103-3,222.210-3,5458.8045,34.648.008-7,2
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden14.090-1,914.097-1,3275.0696,82.792.171-4,0
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln13.7880,513.603-0,6369.2622,14.083.1723,5
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen10.7631,610.6601,8267.183-1,23.022.539-4,5
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus9.592-0,69.569-1,4313.4374,43.241.735-5,0
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen8.885-5,79.023-3,1177.3227,01.567.052-6,9
Metallerzeugung und -bearbeitung8.8430,18.959-0,3260.772-1,62.851.532-13,1
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen8.3931,28.3691,6133.073-5,21.056.200-12,4
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)6.522-1,06.461-1,2146.6135,11.515.8141,7
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen5.8580,25.8901,183.1872,1835.480-6,1
Getränkeherstellung5.286-4,05.278-3,0180.522-17,62.292.610-10,7
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden256.565-2,5257.946-1,97.536.0312,877.537.855-9,8
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden2642,7246-4,34.643210,634.21883,7
 Verarbeitendes Gewerbe256.301-2,5257.699-1,97.531.3882,877.503.637-9,8

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