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Lage in der Industrie stabilisiert sich

Die Industrieumsätze haben im Mai deutlich Fahrt aufgenommen und liegen nur noch knapp unter dem Vor-Corona-Niveau. Nach den Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stiegen die Umsätze im Mai 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um 28 Prozent (Deutschland: plus 33 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten sank um 0,7 Prozent (Deutschland: minus 1,7 Prozent).

Bei den Veränderungsraten ist zu berücksichtigen, dass es im Mai 2020 Corona-bedingt zu Umsatzeinbußen gekommen war, die Zuwächse also von einem vergleichsweise niedrigen Niveau aus erfolgten. Zur besseren Einordnung: Gegenüber Mai 2019 sanken die Umsätze um 3,3 Prozent.

Die Industriebetriebe setzten im Mai 7,8 Milliarden Euro um. Deutliche Zunahmen gab es sowohl bei den Auslands- als auch bei den Inlandsgeschäften (plus 30 bzw. 25 Prozent). Auch hier sind die hohen Zuwachsraten den Corona-Einflüssen im Vorjahr geschuldet. Im Vergleich zu den Mai-Ergebnissen 2019 zeigt sich ein Rückgang (Ausland: minus 2,9; Inland: minus 3,9 Prozent). Deutschlandweit legten die Umsätze aus dem Inland um 24 Prozent zu und die aus dem Ausland um 42 Prozent. Die Exportquote lag bei 56,8 Prozent (plus 1,1 Prozentpunkte).

In allen der zehn umsatzstärksten Branchen von Rheinland-Pfalz entwickelten sich die Erlöse positiv. Besonders gut liefen die Geschäfte in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie (plus 56 Prozent). Die 30-Prozent-Marke überschritten die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren, die Produzenten von Glas und Glaswaren sowie die chemische Industrie (plus 38, plus 36 bzw. 31 Prozent). Die geringsten Zuwächse gab es in der Nahrungs- und Futtermittelherstellung (plus 0,5 Prozent).

 Beschäftigte

Die rheinland-pfälzischen Industriebetriebe zählten im Mai 2021 rund 255.400 Beschäftigte; das waren rund 1.900 bzw. 0,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Trotz deutlichem Umsatzplus fiel der Beschäftigungsabbau bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen am stärksten aus (minus 6,2 Prozent). Hohe Rückläufe in der Belegschaft gab es auch bei der Herstellung von Metallerzeugnissen (minus 4,6 Prozent) sowie der Erzeugung und Bearbeitung von Metall (minus 4,2 Prozent). Personalzuwächse zeigten sich dagegen in drei der zehn umsatzstärksten Branchen: Die Nahrungs- und Futtermittelhersteller erhöhten mit 9,8 Prozent ihren Personalbestand am deutlichsten. In der Pharmazie lag das Plus bei 3,3 und im Maschinenbau bei 2,5 Prozent.

Zeitraum Januar bis Mai

Die rheinland-pfälzischen Industrieerlöse stiegen im Zeitraum von Januar bis Mai um 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Plus bei den Auslandsgeschäften beläuft sich auf 13,4 und das der Inlandsumsätze auf 10,5 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten lag um 1,8 Prozent unter den Ergebnissen von Januar bis Mai 2020.

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.

Autorin: Petra Wohnus (Referentin Unternehmensstatistiken)

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im Januar sowie im Januar bis Mai 2021 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
Mai 2021Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar - Mai 2021Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Mai 2021Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Januar - Mai 2021Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen45.950-0,846.019-0,82.448.53330,912.504.0058,9
Maschinenbau36.2682,536.0960,7839.44627,74.359.39322,7
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen21.075-6,221.009-7,61.120.40655,65.622.60742,2
Herstellung von Metallerzeugnissen21.415-4,621.381-5,6327.50213,81.723.81410,1
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren21.915-1,021.858-1,9472.07237,52.302.45812,2
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden14.063-0,314.015-0,7288.65135,61.405.19718,0
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln14.6879,814.6297,8343.5250,51.740.477-4,8
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen10.9723,310.7871,5284.8568,51.294.187-9,2
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus9.475-0,19.5680,1307.48617,11.509.5192,7
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen8.995-0,38.890-2,9165.01851,9803.36115,0
Metallerzeugung und -bearbeitung8.547-4,28.539-5,4273.76818,91.389.3215,2
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen8.080-3,27.964-4,582.918-6,3467.52313,3
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)6.7564,46.7054,1167.79928,2761.55015,3
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen5.9662,55.9160,982.13317,9420.25114,3
Getränkeherstellung5.136-2,35.137-2,7206.5474,4921.169-5,5
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden255.432-0,7254.584-1,87.783.83427,839.007.98712,1
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden262-2,2260-2,32.5196,221.41493,9
 Verarbeitendes Gewerbe255.170-0,7254.324-1,87.781.31527,838.986.57312,1

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