| Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2014 gestiegen

Im Jahr 2014 ist das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Rheinland-Pfalz in allen Verwaltungsbezirken gestiegen. Mit 87,2 Milliarden Euro lag der Wert nach Angaben des Statistischen Landesamt in Bad Ems um 1,9 Milliarden Euro oder 2,2 Prozent über dem Niveau von 2013. Damit standen jedem Einwohner im Landesdurchschnitt 21.781 Euro für Konsumzwecke oder zum Sparen zur Verfügung.

In den Landkreisen war das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner mit durchschnittlich 22.318 Euro höher als in den kreisfreien Städten, wo es bei 20.240 Euro lag. Das höchste Pro-Kopf-Einkommen unter den Landkreisen erreichte Mainz-Bingen mit 26.177 Euro, während die Einwohner des Landkreises Kusel durchschnittlich über 19.756 Euro verfügten. Bei den kreisfreien Städten reichte die Spannweite von 24.580 Euro in Neustadt an der Weinstraße bis 18.453 Euro in Ludwigshafen. Dabei ist zu beachten, dass das verfügbare Einkommen am Wohnort der Einkommensbezieher und nicht am Arbeitsort nachgewiesen wird.

Zwischen 2000 und 2014 stieg das Pro-Kopf-Einkommen in den Landkreisen im Mittel stärker als in den kreisfreien Städten (plus 40 bzw. plus 29 Prozent). Dies ist sowohl auf die unterschiedliche Entwicklung des verfügbaren Einkommens als auch der Einwohnerzahl zurückzuführen. Das verfügbare Einkommen nahm in den Landkreisen um 38 Prozent zu und in den kreisfreien Städten um 33 Prozent. Die kreisfreien Städte verzeichneten zudem zwischen 2000 und 2014 einen Bevölkerungszuwachs von 3,1 Prozent, insbesondere aufgrund der deutlichen Zunahme der Einwohnerzahlen in den Universitätsstädten Mainz, Landau und Trier. In den Landkreisen ging die Zahl der Einwohner dagegen um 1,8 Prozent zurück.

Den stärksten Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens gegenüber dem Jahr 2000 verzeichnete unter den Städten Speyer mit 43 Prozent, gefolgt von Trier mit 38 Prozent. Dagegen nahm das Einkommen je Einwohner in Mainz nur um 22 Prozent zu. Ein Grund für diesen vergleichsweise schwachen Anstieg ist die Einführung der Zweitwohnsitzabgabe im Jahr 2005. Vor allem Studenten, die in der Regel über kein größeres Einkommen verfügen, wandelten damals ihren Nebenwohnsitz in einen Hauptwohnsitz um; dadurch stieg die Bevölkerungszahl der Landeshauptstadt deutlich an. Den höchsten Zuwachs beim Pro-Kopf-Einkommen unter den Landkreisen erzielten Bernkastel-Wittlich und der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit plus 52 Prozent, gefolgt von Trier-Saarburg mit plus 50 Prozent. Diese Kreise liegen – wie auch die Stadt Trier – im Einzugsbereich von Luxemburg. Da immer mehr Menschen aus den grenznahen Gebieten dorthin zur Arbeit pendeln, profitiert die Region von der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung des Großherzogtums.

Präsentationen stellen Gesamtrechnungen anschaulich dar

Die Ergebnisse zum verfügbaren Einkommen in den kreisfreien Städten und Landkreisen sind Teil einer umfangreichen neuen Präsentation zu Kreisergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, die im Internet als PDF-Datei abrufbar ist. Auch zu den Länderergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen sowie zu Länder- und Kreisergebnissen der Erwerbstätigenrechnung stehen im Internet neue Präsentationen mit Grafiken und kurzen Erläuterungen zur Verfügung.

<link http:> Kurzpräsentation Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Kreisergebnisse

<link http:> Kurzpräsentation Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Landesergebnisse

<link http:>Kurzpräsentation Erwerbstätigenrechnung, Kreisergebnisse

<link http:>Kurzpräsentation Erwerbstätigenrechnung, Landesergebnisse

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte umfasst sämtliche empfangenen Erwerbs- und Vermögenseinkommen einschließlich der empfangenen laufenden Übertragungen (wie Renten, Arbeitslosengeld usw.) und abzüglich der geleisteten laufenden Übertragungen (vor allem direkte Steuern und Sozialbeiträge). Es entspricht damit dem Einkommen, das den privaten Haushalten letztlich zufließt und das sie für Konsum- oder Sparzwecke verwenden können. Der Berechnung des verfügbaren Einkommens liegt das Inländer- oder Wohnortkonzept zugrunde.

Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom August 2015.

Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2014 wurden die Ergebnisse der Jahre 2000 bis 2013 im Rahmen der Revision 2014 überarbeitet. Außerdem liegen nun revidierte Berechnungsergebnisse für die Jahre 1992 bis 1999 vor. Hauptanlass der Revision 2014 war die europaweite Einführung des neuen "Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010". Im Zuge der Revision wurden methodische Weiterentwicklungen vorgenommen und neue statistische Basisdaten in die Berechnungsverfahren integriert.

Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ unter <link http:>www.vgrdl.de.

Autor: Werner Kertels (Referat Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt)

 


 

 

 

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