| Finanzen, Steuern, Personal

Anzahl der pensionierten Landesbeamten gewachsen

Im Jahr 2019 haben rund 49.500 Personen Versorgungsbezüge nach dem Beamtenversorgungsgesetz von Rheinland-Pfalz erhalten. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wuchs ihre Anzahl im Vorjahresvergleich damit um 1,9 Prozent. Knapp 80 Prozent der Empfängerinnen und Empfänger bezogen ein Ruhegehalt, die übrigen Witwen- bzw. Witwergeld, Waisengeld oder Unfallruhegeld.

Rund 1.910 Ruheständler sind neu hinzugekommen. Von ihnen hatte 60 Prozent die gesetzliche Altersgrenze jedoch noch nicht erreicht. Rund 32 Prozent der neuen Ruheständler nutzten Regelungen zum vorgezogenen Ruhestand (nach dem 63. Lebensjahr und wegen Schwerbehinderung ab dem 60. Lebensjahr); sie mussten Abschläge bei ihren Versorgungsbezügen akzeptieren. Weitere neun Prozent gingen aufgrund einer Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand. Niedrigere Altersgrenzen für den Berufsausstieg gelten teilweise für Bedienstete der Polizei und der Justiz. Sie machen rund 18 Prozent der neu hinzugekommenen Ruheständler aus.

Unter den Beschäftigten des Landes sind viele Lehrerinnen und Lehrer. Im vergangenen Jahr wurden rund 880 von ihnen pensioniert (minus 4,9 Prozent). Insgesamt stammen rund 46 Prozent aller neuen Ruheständler aus dem Bereich der Schulen. Bezieht man die bisherigen Ruheständler mit ein, so kommen rund 56 Prozent aller Versorgungsempfängerinnen und -empfänger aus diesem Bereich.

Im Rahmen des geplanten Berufsausstieges wird oft auch das Instrument der Altersteilzeit genutzt. Ihre Bedeutung nimmt jedoch langsam ab. Während im Jahr 2010 gut 7.500 Personen in Altersteilzeit waren, sank die Zahl bis 2018 auf rund 3.250 (Werte für 2019 liegen noch nicht vor).

Langfristig zeigt sich eine Zunahme der Ruheständler. Die Anzahl der Personen mit Versorgungsbezügen wuchs seit 1980 um 107 Prozent. Dieser Anstieg ist jedoch größtenteils auf die gestiegene Lebenserwartung zurückzuführen. Im System der gesetzlichen Rente stieg die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger im selben Zeitraum um 65 Prozent an. Zum Vergleich: Die Zahl der aktiven Beamtinnen und Beamten bzw. Richterinnen und Richter erhöhte sich in Rheinland-Pfalz seit 1980 um 21 Prozent.

Die Daten der Versorgungsempfänger stammen aus der jährlichen Statistik der Versorgungsempfänger 2019. Stichtag ist jeweils der 1.1. des Jahres. Die Vergleichszahl zur gesetzlichen Rente stammt aus dem Forschungsportal der Deutschen Rentenversicherung.

Autor: Dr. Christoph Wonke (Finanz- und Personalstatistik)

 

 

#Themen

Finanzen

Teilen

Zurück