| Konjunktur aktuell; Industrie

Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im Juni 2014 höher als im Vormonat - leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr

Die Nachfrage nach Erzeugnissen der rheinland-pfälzischen Industrie fiel im Juni 2014 höher aus als im Vormonat. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte zogen die preis-, kalender- und saisonbereinigten Auftragseingänge gegenüber Mai 2014 um 2,9 Prozent an. Im Vergleich zum Juni 2013 nahmen die Bestellungen leicht um 1,5 Prozent ab. Insgesamt lagen die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2014 um 1,2 Prozent unter dem Ordervolumen des Vorjahreszeitraums.

Veränderung gegenüber Mai 2014: Plus 2,9 Prozent

Im Juni 2014 verbuchte die rheinland-pfälzische Industrie mehr neue Aufträge als im Mai - die Bestellungen zogen um 2,9 Prozent an. Dies ist ausschließlich auf einen Anstieg der Nachfrage aus dem Ausland zurückzuführen (plus 5,4 Prozent). Bei den Aufträgen aus dem Inland gab es dagegen einen Rückgang um 0,7 Prozent. Kräftige Auftragszuwächse meldeten nur die Investitionsgüterproduzenten (plus elf Prozent). Die Bestellungen von Vorleistungsgütern ging leicht zurück (minus 0,9 Prozent). Konsumgüterhersteller verzeichneten sogar einen deutlichen Einbruch der Nachfrage (minus 9,7 Prozent). Die drei größten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes erzielten durchweg Auftragszuwächse. Vor allem in der Kfz-Industrie und im Maschinenbau zog das Bestellvolumen deutlich an (plus 14,7 bzw. plus 7,3 Prozent). In der Chemischen Industrie wurde ein geringfügiger Auftragsanstieg registriert (plus 0,2 Prozent).

Veränderung gegenüber Juni 2013: Minus 1,5 Prozent

Im Juni 2014 gingen bei der rheinland-pfälzischen Industrie weniger Aufträge ein als im Juni 2013; die Bestellungen waren preis-, kalender- und saisonbereinigt um 1,5 Prozent geringer. Der Rückgang betraf allerdings nur das Inlandsgeschäft. Während die heimische Nachfrage um 8,8 Prozent zurückging, kamen aus dem Ausland mehr Aufträge (plus 4,1 Prozent). Lediglich im Investitionsgüterbereich konnten leichte Zuwächse erzielt werden (plus 0,9 Prozent). Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern sank um 2,4 Prozent. Im Konsumgüterbereich blieb das Auftragsvolumen sogar um 7,6 Prozent hinter dem Niveau des Vorjahresmonats zurück. Von den drei größten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes mussten die Chemische Industrie sowie der Fahrzeugbau Nachfragerückgänge hinnehmen (minus 5 bzw. minus 3,6 Prozent). Im Maschinenbau gingen dagegen deutlich mehr Aufträge ein als im Juni 2013 (plus 8 Prozent).

Veränderung gegenüber dem Zeitraum Januar bis Juni 2013: Minus 1,2 Prozent

Im ersten Halbjahr 2014 fiel die Nachfrage nach Erzeugnissen der rheinland-pfälzischen Industrie geringer aus als von Januar bis Juni 2013. Das Ordervolumen war preis-, kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Sowohl die Bestellungen aus dem Inland als auch die Auftragseingänge aus dem Ausland gingen zurück (Inland: minus 2,5 Prozent, Ausland: minus 0,3 Prozent). In allen Industriehauptgruppen lag die Nachfrage unter dem Niveau des Vorjahreszeitraum. Den niedrigsten Rückgang wiesen die Vorleistungsgüterhersteller auf (minus 0,4 Prozent); die Auftragseingänge im Investitionsgüter- sowie im Konsumgüterbereich nahmen um 1,7 bzw. 3,7 Prozent ab. Unter den drei größten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes profitierte lediglich der Maschinenbau von einem Nachfrageanstieg (plus 7,4 Prozent). Im Fahrzeugbau gingen die Auftragseingänge deutlich zurück (minus 9,1 Prozent). Auch in der Chemischen Industrie sank das Ordervolumen (minus 3,6 Prozent).

Die Schnellmeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe stellen auf der Basis der vorläufigen Ergebnisse für das Verarbeitende Gewerbe insgesamt, für die wichtigsten Güterhauptgruppen und für die größten Industriebranchen in Rheinland-Pfalz monatlich die Auftragseingänge (real) und die Produktion (real) in Form von Indizes und Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahresmonat und dem Vormonat bereit. Die Daten stammen aus dem Monatsbericht sowie der monatlichen Produktionserhebung für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bereich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Dazu werden regelmäßig rund 1 000 Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten befragt.

Die Originalwerte der Indizes werden von kalendarischen (Arbeitstage, Ferien u. Ä.), saisonalen und zufälligen Einflüssen überlagert. Deshalb werden zur Beurteilung der Konjunkturentwicklung Zeitreihen herangezogen, die mithilfe des Berliner Verfahrens (BV4.1) bereinigt werden. Die kalender- und saisonbereinigten Werte ergeben sich, indem man die Originalwerte um die geschätzten kalendarischen und saisonalen Einflüsse bereinigt. Die Trend-Konjunktur-Komponente entspricht im Vergleich zu den kalender- und saisonbereinigten Werten den zusätzlich um die Zufallsschwankungen bereinigten Originalwerten.

Autor: Thomas Kirschey (Referat Analysen)

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