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Bauhauptgewerbe im Februar: Kräftiger Anstieg der Auftragseingänge bei leichtem Umsatzminus

Die Auftragseingänge des rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbes nahmen im Februar 2023 kräftig zu. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stieg der Wert der Bestellungen gegenüber dem Vormonat vor allem aufgrund des Abschlusses von Großaufträgen im gewerblichen Hoch- und Tiefbau kalender- und saisonbereinigt um 48 Prozent. Der baugewerbliche Umsatz sank dagegen leicht (minus 0,9 Prozent).

In jeweiligen Preisen lagen die Auftragseingänge im Februar 2023 um 46 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Umsätze waren hingegen etwas niedriger als im Februar 2022 (minus 0,3 Prozent). Preisbereinigte Angaben zu Bestellungen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen sind, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau stieg der Wert der Bestellungen gegenüber dem Vormonat deutlich. Die Nachfrage im Hochbau legte im Februar um 86 Prozent zu. Den größten Beitrag zu dieser Entwicklung lieferte der gewerbliche Hochbau. Der Wert der Auftragseingänge hat sich in diesem Bereich gegenüber dem Vormonat mehr als verdreifacht (plus 210 Prozent). Auch im sogenannten öffentlichen Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, stiegen die Bestellungen (plus 7,5 Prozent). Dagegen nahm die Nachfrage im Wohnungsbau gegenüber dem Vormonat deutlich ab (minus 27 Prozent). Im Tiefbau stieg das Ordervolumen um 18 Prozent. Der gewerbliche Tiefbau verbuchte einen Anstieg der Auftragseingänge um 50 Prozent. Im Straßenbau legte die Nachfrage um 8,5 Prozent zu. Im sonstigen öffentlichen Tiefbau gingen 9,5 Prozent weniger Bestellungen ein als im Januar.

Die Auftragseingänge lagen im Hochbau um 67 Prozent und im Tiefbau um 26 Prozent über dem jeweiligen Niveau des Vorjahresmonats; um Preisveränderungen bereinigt wäre das Wachstum allerdings vermutlich weniger dynamisch ausgefallen.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Der Hochbau erzielte im Februar 2023 geringere baugewerbliche Umsätze als im Vormonat. Kalender- und saisonbereinigt waren die Erlöse 2,9 Prozent niedriger als im Januar. Im gewerblichen Hochbau schrumpften die Umsätze um 7,2 Prozent und im Wohnungsbau um 0,8 Prozent. Die Erlöse im öffentlichen Hochbau nahmen hingegen um 5,3 Prozent zu. Im Tiefbau stiegen die Umsätze um ein Prozent. Das Wachstum ist fast ausschließlich auf den gewerblichen Tiefbau zurückzuführen (plus 3,1 Prozent). Im Straßenbau und im sonstigen öffentlichen Tiefbau blieben die Auftragseingänge nahezu unverändert (plus 0,2 bzw. plus 0,1 Prozent).

Gegenüber dem Vorjahresmonat wuchsen die Umsätze in jeweiligen Preisen im Hochbau um 0,8 Prozent. Im Tiefbau gingen die Erlöse dagegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,3 Prozent zurück.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Matthias Kowalczyk (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Konjunktur im Bauhauptgewerbe in Rheinland-Pfalz
Liniendiagramm: Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023Liniendiagramm: Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

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