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Bauhauptgewerbe im Januar 2023: Auftragseingänge und Umsätze sinken

Das rheinland-pfälzische Bauhauptgewerbe verbuchte im Januar 2023 weniger Aufträge und niedrigere Umsätze als im Vormonat. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes verringerten sich die Auftragseingänge kalender- und saisonbereinigt um 17 Prozent. Der baugewerbliche Umsatz sank um fünf Prozent.

Während das Ordervolumen zwölf Prozent unter dem Niveau von Januar 2022 lag, waren die Erlöse 7,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Preisbereinigte Angaben zu Bestellungen und Umsätzen liegen nicht vor. Angesichts der stark gestiegenen Preise dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau gingen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat zurück. Die Nachfrage im Hochbau sank um 26 Prozent. Besonders deutlich fiel das Minus im öffentlichen Hochbau aus (minus 70 Prozent); allerdings hatten Großaufträge im Dezember 2022 zu einem kräftigen Zuwachs in dem Segment geführt. Auch der gewerbliche Hochbau verbuchte weniger neue Aufträge (minus 7,3 Prozent). Dagegen erzielte der Wohnungsbau nach starken Einbußen im Vormonat ein kräftiges Plus von 46 Prozent. Im Tiefbau sank das Ordervolumen um 6,8 Prozent. In zwei der drei Teilbereiche schrumpfte die Nachfrage. Im sonstigen öffentlichen Tiefbau gingen 22 Prozent und im Straßenbau 6,3 Prozent weniger Bestellungen ein als im Dezember 2022. Nur im gewerblichen Tiefbau nahm das Ordervolumen zu (plus 15 Prozent).

Die Auftragseingänge lagen im Hochbau um 20 Prozent und im Tiefbau um 4,2 Prozent unter dem jeweiligen Niveau des Vorjahresmonats; um Preisveränderungen bereinigt wäre das Minus vermutlich wesentlich größer ausgefallen.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Der Hochbau erzielte im Januar 2023 geringere baugewerbliche Umsätze als im Vormonat. Kalender- und saisonbereinigt lagen die Erlöse um 3,5 Prozent unter dem Niveau von Dezember 2022. Im öffentlichen Hochbau schrumpften die Umsätze um 8,8 Prozent und im Wohnungsbau um 7,2 Prozent. Die Erlöse im gewerblichen Hochbau nahmen hingegen um 1,5 Prozent zu. Im Tiefbau sanken die Umsätze um 6,4 Prozent. Die stärksten Einbußen musste der sonstige öffentliche Tiefbau hinnehmen (minus 15 Prozent). Auch der gewerbliche Tiefbau und der Straßenbau verzeichneten jeweils einen Umsatzrückgang (minus 4,7 bzw. minus 2,3 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat wuchsen die Umsätze in jeweiligen Preisen sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau. Die Erlöse lagen um 7,3 bzw. 7,5 Prozent über dem Niveau von Januar 2022.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Konjunktur im Bauhauptgewerbe in Rheinland-Pfalz
Liniendiagramm: Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023 nach MonatenLiniendiagramm: Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

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