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Derzeitige Erwartungen gehen von unterdurchschnittlichen Ernten bei Getreide und Winterraps aus

Für die Getreideernte in Rheinland-Pfalz wird aufgrund der Ende Juni geschätzten Hektarerträge und der vorläufigen Anbauflächen eine voraussichtliche Erntemenge von fast 1,4 Millionen Tonnen erwartet. Mit einem geringen Plus von 1,5 Prozent entspricht dies weitestgehend der Vorjahresmenge. Die durchschnittliche Menge der Jahre 2011 bis 2016 wird um 4,5 Prozent unterschritten. Bei Winterraps liegt die erwartete Erntemenge von rund 139 000 Tonnen 13 Prozent unter dem mehrjährigen Vergleichswert und zehn Prozent unter der Vorjahresernte.

Die Erntemenge ist abhängig von witterungsbedingten Schwankungen der Hektarerträge oder auch maßgeblichen Einschränkungen oder Erweiterungen des Anbauumfangs. Die Anbaufläche für Getreide wird in diesem Jahr auf 220 500 Hektar geschätzt. Gegenüber dem Ergebnis der Vollerhebung im Vorjahr hat sich die Fläche kaum verändert (minus 0,4 Prozent). Winterweizen ist nach wie vor mit 113 400 Hektar die wichtigste Getreideart. Als weitere bedeutende Getreidearten folgen Wintergerste mit 38 000 Hektar und Sommergerste mit 36 200 Hektar. Dabei hat Sommergerste mit einer Anbauausdehnung zwar deutlich zugenommen (plus 7,4 Prozent), knüpft damit aber nicht an den Anbauumfang vergangener Jahre an.

Der erwartete Hektarertrag für Getreide liegt mit 63 Dezitonnen in Höhe des mehrjährigen Durchschnitts und ist ähnlich hoch wie im Vorjahr (plus 1,8 Prozent). Die geschätzten Hektarerträge für Winterweizen und Sommergerste liegen rund drei bzw. fünf Prozent über dem Vorjahresertrag; mit fünf Prozent geringeren Flächenerträgen wird für Wintergerste gerechnet.

Die im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Erntemenge beim Winterraps ist auf eine Anbaureduzierung um knapp sechs Prozent und auf eine geringere Ertragserwartung zurückzuführen. Der geschätzte Hektarertrag von rund 33 Dezitonnen liegt fast fünf Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Ernteschätzung liegen die Angaben von rund 300 ehrenamtlichen Ernteberichterstatterinnen und Ernteberichterstattern zugrunde. Sie übermitteln dem Statistischen Landesamt zu mehreren Terminen im Jahr Schätzungen der Hektarerträge. Die Ertragschätzungen zum Berichtstermin erfolgen unter der Annahme, dass die weiteren Witterungsbedingungen denen eines normalen Jahres entsprechen. Die Schätzung der Getreideernte enthält keinen Körnermais.
Zur Berechnung der Erntemenge werden die vorläufigen Flächenangaben der Bodennutzungshaupterhebung herangezogen. Außer für das Jahr 2016 handelt es sich um die Ergebnisse aus Stichprobenerhebungen. Die geschätzten Hektarerträge stammen aus Flächen die rund fünf Prozent der Getreide- bzw. Winterrapsanbaufläche abdecken.

Autor: Herbert Kunz (Referat 41 Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie; Abteilung 4)

 

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