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Gut 64.100 Hektar Rebfläche in Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz verfügt aktuell – nach einer vorläufigen Auswertung der Weinbaukartei – über eine bestockte Rebfläche von 64.124 Hektar. Die Anbaufläche nahm nach Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 27 Hektar zu. Die Keltertraubenfläche für Weißweine beträgt 45.527 Hektar (plus 0,8 Prozent) und die mit roten Rebsorten bestockte Fläche 18.597 Hektar (minus 1,7 Prozent). Damit setzte sich der Trend, dass die Winzerinnen und Winzer wieder auf weiße Rebsorten setzen, fort.

Rebsorten Den größten Flächenzuwachs verzeichnete Ruländer; die Anbaufläche wurde um 152 Hektar auf 3.676 Hektar ausgeweitet. Auf eine vergleichbare Größenordnung beim Zuwachs kam der Riesling. Er nahm um 151 Hektar auf 17.335 Hektar zu und erreicht einen Höchststand. Größere Flächenzuwächse verzeichneten noch Weißburgunder (3.106 Hektar; plus 128 Hektar) und Chardonnay (1.533 Hektar; plus 94 Hektar). Auch Sauvignon blanc gewann an Bedeutung. Er kommt jetzt auf 714 Hektar (plus 50 Hektar). Im roten Segment wiesen nur wenige Sorten einen Flächenzuwachs auf. Mit einem Plus von 30 auf 4.219 Hektar war beim Spätburgunder die größte Zunahme zu verzeichnen. Merlot (511 Hektar) gewann elf Hektar hinzu.

Bezogen auf die Fläche verloren insbesondere Portugieser und Dornfelder. Portugieser wird nur noch auf 2 806 Hektar angebaut (-165 Hektar). Dornfelder kommt noch auf ein Anbauareal von 7 142 Hektar (-110 Hektar). Das Anbauareal von Regent wurde binnen eines Jahres um 56 Hektar auf 1.396 Hektar reduziert. Anbaugebiete Die sechs Weinanbaugebiete des Landes weisen unterschiedliche Größen und Rebsortenspiegel auf. Die bestockte Rebfläche Rheinhessens, dem größte Anbaugebiet Deutschlands, konnte um 54 Hektar auf 26.632 Hektar zulegen. Die wichtigsten Rebsorten sind dort Riesling (4.536 Hektar) und Müller-Thurgau (4.359 Hektar) vor Dornfelder mit 3.393 Hektar. Die Pfalz (23.590 Hektar; minus 23 Hektar) verfügt mit 5.850 Hektar über das größte Rieslinganbauareal, gefolgt von Dornfelder (2.992 Hektar) und Müller-Thurgau (2.026 Hektar). Im rheinland-pfälzischen Teil des Anbaugebiets Mosel dominiert der Riesling (5.389 Hektar). Er wächst auf 62 Prozent der bestockten Rebfläche (8.675 Hektar; minus 17 Hektar). Das Weinanbaugebiet Nahe gehört mit 4.206 Hektar zu den mittelgroßen Anbaugebieten. Die führenden Rebsorten sind hier Riesling (1.202 Hektar), Müller-Thurgau (538 Hektar) und Dornfelder (429 Hektar). Die Weinbauregion Ahr ist bekannt für ihre Rotweine. Auf 84 Prozent der Anbaufläche von 563 Hektar wachsen rote Rebsorten. Angeführt wird das Sortiment vom Spätburgunder (364 Hektar). Am Mittelrhein (448 Hektar) dominiert, wie an der Mosel, der Riesling den Anbau. Sein Anteil beläuft sich dort auf 68 Prozent.

Mit dem Inkrafttreten des neuen EU-Genehmigungssystems für Rebpflanzungen zum 1. Januar 2016 ist ein kommerzieller Weinanbau im gesamten Bundesgebiet zulässig. Der Anbau von Rebflächen zur Weinerzeugung ist somit in Deutschland nicht mehr auf die 13 Weinanbaugebiete begrenzt. Der Umfang dieser Rebflächen beträgt derzeit in Rheinland-Pfalz knapp zehn Hektar.

Die Angaben basieren auf einer vorläufigen sekundärstatistischen Auswertung der EU-Weinbaukartei, die von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz geführt wird. Der Rebsortenspiegel beinhaltet eine Aufstellung der angepflanzten Rebsorten einer Region, z. B. eines Bundeslandes. Hierbei wird die Rebfläche der einzelnen Sorten im Allgemeinen in Hektar (1 Hektar = 10.000 m²) angegeben. Da es sich noch um vorläufige Daten handelt, stehen Ergebnisse für Gemeinden noch nicht zur Verfügung.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

 

 

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