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Gute Weinmosternte erwartet

Auf fast 6,3 Millionen Hektoliter schätzten die Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Ende August die erwartete Erntemenge für Weinmost. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert wären das über vier Prozent mehr. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Zuwachs knapp zehn Prozent. Ein deutlicher Ertragszuwachs ist bei den weißen Mosten zu erwarten. Die Erntemenge liegt nach den vorliegenden Schätzungen mit 4,2 Millionen Hektoliter um fast 14 Prozent über der Vorjahresmenge.

Im Vergleich zu dem Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2013 wären 8,5 Prozent mehr zu ernten. Beim Rotmost ist ein deutlich geringerer Ertragszuwachs zu erwarten. Mit gut zwei Millionen Hektolitern läge die Erntemenge nur 2,7 Prozent über der Vorjahresmenge. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2013 würden demnach 3,7 Prozent fehlen. Diese unterschiedlichen Entwicklungen sind in dem größeren Anstieg der Hektarerträge für Weißmost begründet. So wurden im vergangenen Jahr nur 88 Hektoliter je Hektar geerntet, während es in diesem Jahr voraussichtlich knapp 100 Hektoliter Weißmost sein werden. Bei den roten Mosten werden im laufenden Jahr voraussichtlich 106 Hektoliter je Hektar gelesen; im vergangenen Jahr waren es 103 Hektoliter. Aufgrund des Termins, zu dem die Schätzungen erfolgten, sind die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet und größere Veränderungen auf Grund des weiteren Witterungsverlaufs möglich.

Die Grundlage für die guten Erträge wurde in dem milden und sonnenscheinreichen Winter gelegt; dem sich ein Frühjahr mit viel Sonnenschein und geringen Niederschlägen anschloss. Es gab kaum Frostschäden, und die Vegetation wies im Frühjahr einen deutlichen zeitlichen Vorsprung auf. Dementsprechend meldeten die Ernteberichterstatter den Beginn der Blüte für Anfang Juni. Im vorigen Jahr lag der Schwerpunkt des Blühbeginns in der zweiten und dritten Junidekade. Ein noch früherer Blütebeginn war im Jahr 2011 registriert worden. Die Blüte war dieses Jahr in den meisten Fällen nach zehn Tagen abgeschlossen und der Traubensatz wurde im Allgemeinen als gut beurteilt. Damit waren die Voraussetzungen für eine - zumindest mengenmäßig - gute Ernte gegeben.

Für Rheinhessen - dem größten Weinanbaugebiet Deutschlands - und die Pfalz wurden Erntemengen von 2,6 bzw. 2,3 Millionen Hektoliter geschätzt. Sie lägen damit um 3,6 bzw. 3,5 Prozent über den Vorjahresmengen. An der Mosel wird mit 930.000 Hektoliter eine Erntemenge erwartet, die deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Größere Erntemengen werden auch für die Regionen Nahe, Mittelrhein und Ahr geschätzt.

Im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung berichten rund 300 Ernteberichterstatterinnen und Ernteberichterstatter regelmäßig über die Wachstumsstände der Reben und die Weinmosterträge. Bei den Ertragschätzungen wird stets davon ausgegangen, dass der weitere Witterungsverlauf keine Extreme aufweist.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt und Energie)

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