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Hochschulen in Rheinland-Pfalz warben 217 Millionen Euro an Drittmitteln ein

Im Jahr 2014 haben die Hochschulen in Rheinland-Pfalz insgesamt 217 Millionen Euro an Drittmitteln eingenommen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes waren das rund 4 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (plus 2,0 Prozent).

Bezogen auf die Fächergruppen verzeichnete der Bereich Mathematik/Naturwissenschaften mit rund 63 Millionen Euro die höchsten Einnahmen. Im Vorjahresvergleich gingen sie um 3,1 Prozent zurück. Die zweithöchsten Drittmitteleinnahmen wurden in dem Gebiet der Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften mit ca. 41 Millionen Euro registriert (plus 1,6 Prozent). Die Ingenieurwissenschaften belegten mit rund 27 Millionen den dritten Rang (minus 0,7 Prozent).

Unter den Landesuniversitäten warb die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit knapp 58 Millionen Euro die meisten Drittmittel ein. Hier kam es im Jahresvergleich zu einem Anstieg um 2,1 Prozent. Die zweithöchsten Einnahmen konnte die Universitätsmedizin Mainz mit rund 55,4 Millionen Euro (plus 2,1 Prozent) verbuchen, die dritthöchsten die Technische Universität Kaiserslautern mit 47,5 Millionen Euro (minus 0,7 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen die Universität Koblenz-Landau (15,7 Millionen Euro; plus 19,3 Prozent) und die Universität Trier (14,4 Millionen Euro; minus 7,4 Prozent).

Unter den Fachhochschulen warben die Hochschule Trier (8,9 Millionen Euro; plus 4,1 Prozent), die Fachhochschule Kaiserslautern (5,3 Millionen Euro; minus 7 Prozent) sowie die Hochschule Koblenz (4,5 Millionen Euro; plus 18,9 Prozent) die meisten Drittmittel ein.

Die Drittmittel werden hauptsächlich von den Professuren der jeweiligen Hochschule eingeworben. Berücksichtigt man bei den Drittmitteleinnahmen daher die Anzahl der Professuren, so verändern sich die Reihenfolge und Abstände bei den Universitäten und den Fachhochschulen. Die 72 Professoren/innen der Universitätsmedizin warben mit durchschnittlich jeweils rund 770.000 Euro die mit Abstand höchsten Drittmitteleinnahmen ein. Die durchschnittlichen Einnahmen sanken hier im Vorjahresvergleich leicht um 0,7 Prozent. In der Technischen Universität Kaiserslautern entstanden mit rechnerisch rund 224.000 Euro die zweithöchsten Einnahmen je Professur (minus 2,1 Prozent). Die Werte für die Johannes-Gutenberg-Universität (141.000 Euro/Professur; plus 2,1 Prozent), die Universität Koblenz-Landau (105.000 Euro/Professur, plus 20,9 Prozent) und die Universität Trier (89.000 Euro/Professur; minus 7,9 Prozent) lagen deutlich dahinter.

Bei den Fachhochschulen errang die Hochschule Trier (177 Professuren) mit durchschnittlich rund 50.000 Euro je Professorin und Professor die meisten Drittmitteleinnahmen (plus 2,3 Prozent). Auf Rang zwei folgt jedoch die relativ kleine Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar. Hier entfielen auf die lediglich 20 Professuren rechnerisch jeweils 39.000 Euro (minus 14,3 Prozent). Die dritthöchsten Einnahmen wurden für die Fachhochschule Kaiserslautern mit rund 34.000 Euro ermittelt (minus 9,4 Prozent).

Neben den eigentlichen Hochschulen existieren auch sogenannte An-Institute. Hierbei handelt es sich um wissenschaftliche Einrichtungen von Hochschulen, die jedoch rechtlich selbstständig sind. Ihre Einnahmen und Ausgaben sind nicht Bestandteil der jeweiligen Hochschule. In der Regel werden diese Institute von Professorinnen und Professoren der jeweiligen Hochschule geleitet.

Die durch die rheinland-pfälzischen An-Institute eingenommen Zuweisungen und Zuschüsse betrugen 2014 insgesamt 45,2 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Anstieg von rund einem Prozent.

Die Daten stammen aus der jährlichen Hochschulfinanzstatistik. Drittmittel sind Einnahmen, die zur Förderung von Forschung und Entwicklung sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Lehre zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt (Grundausstattung) von öffentlichen oder privaten Stellen eingeworben werden.

Erhebungsbedingt konnten die Drittmitteleinnahmen der Hochschule der Deutschen Bundesbank in Hachenburg noch nicht berücksichtigt werden.

Zuweisungen und Zuschüsse, die außerhalb des Hochschulhaushalts bei An-Instituten eingenommen wurden, werden aus Gründen des Datenschutzes i.d.R. nicht hochschulgenau veröffentlicht.

Autor: Dr. Christoph Wonke (Referat Finanzen)

 

 

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