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Industrie im Januar 2023: Auftragseingänge sinken

Zum Jahresauftakt ließ die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten deutlich nach. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex im Januar 2023 um 6,4 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Der Rückgang ist auf eine Verringerung des Ordervolumens aus dem Inland zurückzuführen (minus 16 Prozent). Die Bestellungen aus dem Ausland blieben gegenüber Dezember 2022 nahezu unverändert (minus 0,1 Prozent).

Deutliche Einbußen gab es in der Investitionsgüterindustrie; die Nachfrage fiel um 14 Prozent geringer aus als im Vormonat. Bei den Konsumgüterherstellern gingen ebenfalls weniger Aufträge ein (minus 4,1 Prozent). In der Vorleistungsgüterindustrie war hingegen zu Jahresbeginn ein leichter Anstieg der Bestellungen zu verzeichnen (plus 0,5 Prozent).

Zum Rückgang des Ordervolumens in der Investitionsgüterindustrie leistete die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, die gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche in Rheinland-Pfalz ist, einen entscheidenden Beitrag. Die Nachfrage nach Kraftwagen und Kraftwagenteilen sank im Januar kräftig um 28 Prozent. Im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Branche ist, gingen 3,6 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat. Auch die Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie gehört und die mit Abstand umsatzstärkste Industriebranche ist, musste einen Nachfragerückgang hinnehmen (minus 7,9 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Nachfrage nach Industrieprodukten im Januar 2023 um mehr als ein Drittel niedriger aus – die bereinigten Auftragseingänge lagen um 37 Prozent unter dem Niveau von Januar 2022. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft liefen wesentlich schlechter als ein Jahr zuvor. Zu dem Rückgang der Bestellungen trugen alle drei industriellen Hauptgruppen bei. Die stärksten Einbußen musste die Investitionsgüterindustrie hinnehmen. Auch in den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur – Entwicklung der Auftragseingänge (real)
Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

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