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Industrie im März 2021: Auftragseingänge nehmen weiter zu

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie sind die Auftragseingänge der rheinland-pfälzischen Industrie im März weiter gestiegen. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex im März 2021 um 6,6 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Dies war der dritte Anstieg in Folge. Sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland gingen deutlich mehr Bestellungen ein als im Februar (plus 6,4 bzw. plus 6,7 Prozent).

Vor allem die Nachfrage nach Investitionsgütern zog kräftig an. Das Ordervolumen war im März 15 Prozent höher als im Vormonat. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern gingen ebenfalls mehr Aufträge ein (plus 2,2 Prozent). In der Konsumgüterindustrie waren die Bestellungen hingegen rückläufig (minus 8,8 Prozent).

Ein wesentlicher Grund für den Auftragszuwachs in der Investitionsgüterindustrie ist der deutliche Nachfrageanstieg bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen. In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die gemessen am Umsatz unter den Industriebranchen an zweiter Stelle steht, erhöhten sich die Bestellungen im März um 16 Prozent. Auch im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie gehört und die drittgrößte Industriebranche ist, stieg das Ordervolumen deutlich (plus 13 Prozent). In der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie zählt und die umsatzstärkste Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist, gingen 4,3 Prozent mehr Aufträge ein als im Vormonat.

Der bereinigte Auftragseingangsindex war im März 2021 mit plus 28 Prozent deutlich höher als im Vorjahresmonat, in dem sich die erste Welle der Corona-Pandemie allmählich spürbar in Deutschland auswirkte. Er lag auch weit über dem Niveau von Februar 2020, als die Corona-Pandemie die wirtschaftlichen Aktivitäten noch wenig beeinträchtigte (plus 26 Prozent). Zu diesem kräftigen Anstieg trugen sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft bei.

Die Entwicklung der drei industriellen Hauptgruppen verlief sehr unterschiedlich: Das Ordervolumen der Vorleistungsgüterhersteller war im März 2021 um 19 Prozent höher als im Februar 2020. In der Investitionsgüterindustrie, die am Beginn der Pandemie besonders von der Unterbrechung internationaler Lieferketten betroffen war, stiegen die Auftragseingänge noch wesentlich stärker (plus 53 Prozent gegenüber Februar 2020). Die Konsumgüterindustrie ist hingegen noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt – die bereinigten Auftragseingänge fielen im März 2021 um 24 Prozent niedriger aus als im Februar 2020. Alle drei großen Industriebranchen verzeichneten Zuwächse. Am stärksten stiegen die Bestellungen in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie; sie waren im März 2021 um 86 Prozent höher als im Februar 2020.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einschätzen zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats zusätzlich mit denen von Februar 2020 verglichen. Die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat können der beiliegenden Tabelle entnommen werden. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

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