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Industrie im März 2023: Auftragseingänge sinken deutlich

Im März 2023 sank die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten deutlich. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte war der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 18 Prozent niedriger als im Vormonat. Nach einem kräftigen Zuwachs im Februar war im März der stärkste Rückgang seit April 2020 zu verzeichnen. Aus dem In- und Ausland gingen wesentlich weniger Bestellungen ein als im Vormonat (minus 16 bzw. minus 18 Prozent).

Die Investitionsgüterindustrie, die im Februar zum kräftigen Anstieg des Ordervolumens beigetragen hatte, musste im März starke Einbußen hinnehmen (minus 31 Prozent). In der Vorleistungsgüterindustrie gingen ebenfalls deutlich weniger neue Aufträge ein als im Februar (minus 15 Prozent). Die Konsumgüterhersteller nahmen hingegen wesentlich mehr Bestellungen entgegen als im Vormonat (plus 18 Prozent).

Alle drei umsatzstärksten Industriebranchen waren von Nachfragerückgängen betroffen. In der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie zählt und die größte Industriebranche ist, lagen die bereinigten Auftragseingänge im März um 23 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist und die im Februar einen starken Anstieg der Auftragseingänge verbuchte, schrumpfte das Ordervolumen im März um 56 Prozent. Die Bestellungen im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Branche ist, verringerten sich um 8,5 Prozent.

Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat ist ein deutlicher Rückgang der Nachfrage nach Industrieprodukten zu verzeichnen. Die bereinigten Auftragseingänge waren im März 2023 um 39 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft liefen deutlich schlechter als im Vorjahresmonat. Zur Verringerung des Ordervolumens trugen alle drei industriellen Hauptgruppen bei; am geringsten waren die Einbußen in der Konsumgüterindustrie (minus 8,5 Prozent). Auch in den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge deutlich unter dem Niveau von März 2022.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur – Entwicklung der Auftragseingänge (real)
Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

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