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Industrie im Mai 2023: Auftragseingänge steigen

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten war im Mai 2023 höher als im Vormonat. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte stieg der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 2,4 Prozent. Die Zunahme ist auf das florierende Inlandsgeschäft zurückzuführen (plus 6,2 Prozent); das Ordervolumen aus dem Ausland blieb nahezu unverändert (minus 0,1 Prozent).

Die drei industriellen Hauptgruppen zeigen ein uneinheitliches Bild: Den Zuwächsen in der Konsumgüterindustrie (plus 14 Prozent) und in der Investitionsgüterindustrie (plus vier Prozent) stand ein Rückgang der bereinigten Auftragseingänge in der Vorleistungsgüterindustrie gegenüber (minus 3,6 Prozent).

Die Einbußen in der Vorleistungsgüterindustrie sind insbesondere auf die Entwicklung in der Chemieindustrie, der mit Abstand umsatzstärksten Industriebranche in Rheinland-Pfalz, zurückzuführen. Bei den Herstellern chemischer Erzeugnisse gingen im Mai 8,7 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat. In den beiden großen Branchen der Investitionsgüterindustrie stieg die Nachfrage hingegen: Das Ordervolumen in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die in Rheinland-Pfalz gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, erhöhte sich um 4,1 Prozent. Der Maschinenbau, die drittgrößte Industriebranche, erhielt 3,2 Prozent mehr Aufträge als im April.

Trotz des kurzfristigen Anstiegs der bereinigten Auftragseingänge ist im Vergleich zum Vorjahresmonat ein deutlicher Rückgang der Nachfrage nach Industrieprodukten zu verzeichnen. Die Bestellungen waren im Mai 2023 um 23 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft liefen wesentlich schlechter als im Vorjahresmonat. Zur Verringerung des Ordervolumens trugen alle drei industriellen Hauptgruppen bei. Auch in den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge zum Teil deutlich unter dem Niveau von Mai 2022; am höchsten waren die Einbußen in der Chemieindustrie mit minus 44 Prozent.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur – Entwicklung der Auftragseingänge (real)
Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

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