| Preise, Landwirtschaft

Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke gesunken

Die Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke lagen in Rheinland-Pfalz 2019 bei durchschnittlich knapp 13.800 Euro je Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN); das waren 0,3 Prozent weniger als im Jahr 2018. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, sanken die Kaufwerte damit erstmals seit 2011 wieder.

Sowohl die Zahl der Kauffälle als auch die veräußerte Fläche der landwirtschaftlich genutzten Grundstücke war gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Die Zahl der Eigentümerwechsel verringerte sich auf 3.943 (minus 9,9 Prozent). Im Jahr 2019 wechselten rund 3.300 Hektar den Eigentümer bzw. die Eigentümerin; dies entspricht einem Rückgang von zwölf Prozent. Pro Verkaufsfall wurden im Durchschnitt 0,83 Hektar veräußert.

Der weitaus größte Teil der verkauften Flächen liegt in den Landkreisen (98 Prozent). Dabei reichte die Spanne der Kaufwerte je Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung von 5.300 Euro im Landkreis Kusel bis zu 41.300 Euro im Rhein-Pfalz-Kreis. Im Durchschnitt aller Landkreise errechnet sich ein Hektarpreis von 13.500 Euro; in den kreisfreien Städten war er mit 26.900 Euro wesentlich höher.

Neben der regionalen Lage sind vor allem die Nutzungsart und die Bodenqualität für den Kaufpreis von Bedeutung. So war Ackerland mit durchschnittlich 17.900 Euro pro Hektar fast doppelt so teuer wie Grünland mit 9.300 Euro. Eine noch größere Spanne ist bei der Unterscheidung nach der Bodengüte zu beobachten: Gute Böden mit einer Ertragsmesszahl von 60 und mehr erzielten mit durchschnittlich 29.900 Euro einen mehr als dreimal so hohen Verkaufspreis wie Böden mit einer Ertragsmesszahl von unter 30 (9.300 Euro).

Die Gutachterausschüsse bei den Kataster- und Stadtvermessungsämtern übermitteln die Daten über Verkäufe von landwirtschaftlichen Grundstücken an das Statistische Landesamt. Erhoben werden Verkäufe von Grundstücken mit einer Mindestgröße von 0,1 Hektar (1.000 m²), die zumindest für einen überschaubaren Zeitraum weiterhin als Ackerland oder Grünfläche genutzt werden.
Die durchschnittlichen Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke sind im Zeitverlauf nur bedingt vergleichbar, weil sie sich in jedem Jahr aus unterschiedlich gearteten Einzelfällen zusammensetzen. Die Statistik der Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke hat daher mehr den Charakter einer Grundeigentumswechselstatistik als den einer Preisstatistik.

Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)

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