| Erwerbstätigkeit

Koblenz hat mit Abstand die höchste Arbeitsplatzdichte

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Rheinland-Pfalz ist nach Angaben des Statistischen Landesamtes 2014 gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent gestiegen, wobei der Zuwachs in den kreisfreien Städten mit 0,9 Prozent etwas stärker war als in den Landkreisen mit 0,7 Prozent. Von den insgesamt 1,97 Millionen Erwerbstätigen arbeiteten 62 Prozent in den 24 Landkreisen und 38 Prozent in den 12 kreisfreien Städten. Knapp ein Fünftel aller Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz arbeitete in den drei Städten Mainz, Ludwigshafen und Koblenz. Unter den Landkreisen gab es in Mayen-Koblenz und im Westerwaldkreis die meisten Arbeitsplätze.

Typischerweise ist die Arbeitsplatzdichte in den kreisfreien Städten höher als in den Landkreisen; viele Beschäftigte pendeln von den Landkreisen in die Städte. In Rheinland-Pfalz kamen 2014 in den kreisfreien Städten auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im erwerbsfähigen Alter im Schnitt 1.057 Erwerbstätige, in den Landkreisen waren es 628 Erwerbstätige. Wie schon in den Jahren zuvor wies die Stadt Koblenz die mit Abstand höchste Arbeitsplatzdichte auf. Auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von 15 bis 65 Jahren kamen dort 1.392 Erwerbstätige. Den niedrigsten Wert aller 36 Verwaltungsbezirke verzeichnete der Landkreis Südwestpfalz mit 390 Erwerbstätigen je 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter. Wirtschaftsbereiche In den kreisfreien Städten sind knapp vier Fünftel aller Erwerbstätigen in den Dienstleistungsbereichen beschäftigt; etwa ein Fünftel hat einen Arbeitsplatz im Produzierenden Gewerbe. Mit einem durchschnittlichen Erwerbstätigenanteil von 0,5 Prozent hat der Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ in den Städten nur eine geringe Bedeutung. Den höchsten Anteil an Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe gibt es in Ludwigshafen (2014: 42 Prozent). Dagegen haben in Mainz die Dienstleistungsbranchen einen Erwerbstätigenanteil von 90 Prozent.

In den Landkreisen liegt der durchschnittliche Anteil der Dienstleistungsbereiche mit 68 Prozent deutlich niedriger als in den kreisfreien Städten. Gut 29 Prozent der Erwerbstätigen in den Landkreisen sind im Produzierenden Gewerbe beschäftigt. Im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ arbeiten durchschnittlich 3,2 Prozent der Erwerbstätigen. Ein besonders großes Gewicht hat das Produzierende Gewerbe im Landkreis Germersheim mit 45 Prozent. Im Kreis Cochem-Zell arbeiten lediglich 18 Prozent der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe; hier stellen die Dienstleistungsbereiche mehr als drei Viertel der Arbeitsplätze. Den höchsten Erwerbstätigenanteil in der Landwirtschaft weist der Rhein-Pfalz-Kreis mit 13 Prozent auf.

Langfristige Entwicklung

Eine längerfristige Betrachtung zeigt, dass sich die Erwerbstätigkeit in den kreisfreien Städten und den Landkreisen zwischen 1991 und 2014 unterschiedlich entwickelt hat. In den Landkreisen nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 22 Prozent zu, in den kreisfreien Städten dagegen nur um 9,7 Prozent. Allerdings zeigt sich auch innerhalb der beiden Gruppen eine große Spannweite: Die Landkreise Mainz-Bingen (plus 47 Prozent), Rhein-Pfalz-Kreis (plus 46 Prozent) und Alzey-Worms (plus 39 Prozent) verzeichneten ebenso wie die kreisfreie Stadt Landau in der Pfalz (plus 43 Prozent) einen deutlichen Zuwachs. In den Landkreisen Birkenfeld (minus 5,4 Prozent) und Südwestpfalz (minus 6,2 Prozent) sowie in den kreisfreien Städten Neustadt an der Weinstraße (minus 1,2 Prozent) und Pirmasens (minus 9,1 Prozent) war die Zahl der Erwerbstätigen dagegen rückläufig.

Weitere Informationen

Nähere methodische Erläuterungen und Ergebnisse für alle kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland enthält die Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 2 Band 1 des Arbeitskreises ETR des Bundes und der Länder. Zum kostenfreien Download (<link browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird>PDF-Datei, 8 MB).

Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ unter <link browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird>www.aketr.de.

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe des jeweiligen Berichtszeitraums am Arbeitsort (Inlandskonzept), das heißt die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren Arbeitsplatz im jeweiligen Gebiet hatten. Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich deren mithelfenden Familienangehörigen eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).

Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom August 2015.

Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2014 wurden turnusgemäß die Ergebnisse der Jahre 2011 bis 2013 überarbeitet. Außerdem liegen nun revidierte Berechnungsergebnisse zur Zahl der Erwerbstätigen in den kreisfreien Städten und Landkreisen für die Jahre 1991 bis 1999 auf der Grundlage der Revision 2014 vor. Hauptanlass der Revision 2014 war die europaweite Einführung des neuen "Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010". Im Zuge der Revision wurden neue Berechnungsgrundlagen wie die Ergebnisse der revidierten Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit eingearbeitet.

Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ unter <link http:>www.aketr.de.

Autor: Dr. Annette Illy (Referat Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt)

 

 

 

 

 

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