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Landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften immer größere Flächen

In Rheinland-Pfalz bearbeitete 2015 ein landwirtschaftlicher Betrieb durchschnittlich 39 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche. Das stellte nach Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Jahr 2010 eine Zunahme von fast fünf Hektar dar. In Deutschland lag die durchschnittliche Betriebsgröße bei 60 Hektar. Unter den Bundesländern weist Mecklenburg-Vorpommern mit 286 Hektar die höchste durchschnittliche Betriebsgröße auf, im Stadtstaat Berlin ist sie mit 20 Hektar am geringsten. Die Unterschiede sind in der jeweiligen Bedeutung des Dauerkulturanbaus begründet. So benötigen Weinbaubetriebe beispielsweise eine geringere Flächenausstattung als Getreide anbauende Betriebe. Ein weiterer Aspekt ist die unterschiedliche agrarpolitische Entwicklung. In den östlichen Bundesländern sind die landwirtschaftlichen Betriebe auf Grund der bis zur Wiedervereinigung gegebenen Bedingungen deutlich größer als in den westlichen Ländern.

Im Jahr 2015 wirtschafteten noch rund 18.100 landwirtschaftliche Betriebe in Rheinland-Pfalz. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von vier Prozent, im Vergleich zum Jahr 2010 von zwölf Prozent. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche nahm im Vorjahresvergleich geringfügig auf 705.400 Hektar zu. Fast ein Viertel der rheinland-pfälzischen Betriebe bewirtschaftete 2015 weniger als fünf Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche. In diesem Segment sind vor allem Weinbaubetriebe zu finden. Sie benötigen zur Erzielung eines ausreichenden Einkommens wegen der höheren Wertschöpfung pro Flächeneinheit kleinere Flächen als z. B. die Getreideerzeuger. Die 4.300 Betriebe dieser Größenklasse bewirtschafteten zusammen 9.000 Hektar. Das waren 1,3 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche des Landes. Fast die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche entfiel auf landwirtschaftliche Betriebe, die jeweils mehr als 100 Hektar bearbeiteten. Ihr Anteilswert an der Zahl der Betriebe betrug fast zwölf Prozent.

Die Daten stammen aus der jährlich stattfindenden Bodennutzungshaupterhebung. Befragt wurden im Jahr 2015 rund 6.200 landwirtschaftliche Betriebe mit fünf Hektar und mehr landwirtschaftlich genutzter Fläche bzw. Betriebe, die über bestimmte pflanzliche oder tierische Mindesterzeugungseinheiten verfügten. Die Angaben dieser Betriebe wurden zu einem Landesergebnis hochgerechnet. Regionalisierte Ergebnisse liegen für das Jahr 2010 aus der Landwirtschaftszählung vor.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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