| Landwirtschaft

Mehr Schlachtungen von Importschweinen und Kühen

An den Schlachtstätten in Rheinland-Pfalz wurde die Schweinefleischproduktion 2016 ausschließlich durch vermehrte Schlachtungen von Schweinen, die aus dem Ausland importiert wurden (plus 80 Prozent), auf dem Niveau des Vorjahres gehalten. Sie hatten nach Angaben des Statistischen Landesamtes einen Anteil von 35 Prozent an den Schweineschlachtungen.

Insgesamt wurden 1,2 Millionen Schweine (plus 0,2 Prozent) und rund 79.000 Rinder (minus 0,9 Prozent) geschlachtet. Das waren 2,1 Prozent der bundesweit 63 Millionen getöteten Schweine- und Rinder.

Von der Gesamtschlachtmenge von 138.500 Tonnen entfielen 83 Prozent auf Schweine. Die Schlachtmenge der Schweine lag 0,8 Prozent über dem Vorjahr; bei Rindern war sie 2,0 Prozent kleiner als 2015.

Hintergrund für die Abnahme des Schlachtaufkommens bei Rindern sind zehn Prozent weniger Schlachtungen von Mastbullen. Die Zahl der getöteten Kühe und zuchtreifen weiblichen Rinder übertraf 2016 dagegen den Vorjahreswert um 3,7 Prozent. Sehr niedrige Milchpreise haben in den zurückliegenden Jahren zu einem Abbau der Kuhbestände geführt. Dies bedeutete für Milchkühe und für Rinder, die für Milcherzeugung vorgesehen waren, die vorzeitige Schlachtung.

Hausschlachtungen sind bei allen Tierarten rückläufig. Einen erwähnenswerten Anteil hatten sie 2016 nur bei Ziegen (6,9 Prozent) und Schafen (5,5 Prozent). Der rheinland-pfälzische Anteil der in Deutschland geschlachteten Tiere beträgt bei Schafen 1,8 Prozent, bei Ziegen 2,8 Prozent. Bei den Schafschlachtungen handelt es sich zu 91 Prozent um Lämmer. Die Zahl der Schlachtungen hat gegenüber 2015 bei Schafen um 5,6 Prozent auf rund 20.000 Tiere und bei Ziegen um 12,3 Prozent auf 648 Tiere abgenommen.

Anders als in Deutschland insgesamt übertraf in Rheinland-Pfalz die Zahl der geschlachteten und für den menschlichen Verzehr als tauglich frei gegebenen Pferde in den vergangenen Jahren regelmäßig die Schlachtungen des Jahres 2010; im Jahr 2016 lagen sie 11 Prozent höher als 2015. Mit 838 Tieren, die fast ausnahmslos inländischer Herkunft waren, wurden zehn Prozent der in Deutschland geschlachteten Pferde in Rheinland-Pfalz getötet.

Geflügelschlachtungen werden nicht wie die Schlachtungen von Großtieren über die Schlachttier- und Fleischbeschau ermittelt, sondern direkt bei Geflügelschlachtern erhoben. In Rheinland-Pfalz gibt es sechs von bundesweit 229 Betrieben. Sie schlachteten nur 41.000 der 0,7 Milliarden Tiere, die in Deutschland 2016 getötet wurden.

Die Schlachtungsstatistik basiert auf den monatlichen Meldungen der amtlichen Veterinäre über die beschauten Schlachtungen. Der Erhebungsbereich umfasst alle durchgeführten Schlachttier- und Fleischuntersuchungen. Die für den menschlichen Verzehr als untauglich beurteilten Tiere werden in der Statistik nicht berücksichtigt.

Die Schlachtungen von Geflügel werden bei Betrieben, die nach dem EG-Hygienerecht für Geflügelschlachtungen zugelassen sind, erhoben. Unternehmen mit Betrieben in mehreren Bundesländern haben für jedes Land, in dem sie einen Betrieb haben, gesondert zu melden. Die Ergebnisse der Erhebung werden vom Statistischen Bundesamt für das Bundesgebiet und nach Bundesländern veröffentlicht, soweit dies mit den Geheimhaltungsvorschriften vereinbar ist.

Autorin: Dr. Birgit Hübbers (Referat Auswertungen, Analysen A4)

 

 

Teilen

Zurück