Steuervoranmeldungen für 243 Milliarden Euro Umsatz

Nach Abzug der Vorsteuer ergaben sich Umsatzsteuervorauszahlungen von rund 6,8 Milliarden Euro. Statistisch erfasst wurden wie im Jahr zuvor rund 155.000 Unternehmen.

Gegenüber dem Jahr 2017 erzielten die großen Unternehmen, d. h. die Unternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als 50 Millionen Euro, in der Summe einen um 1,6 Milliarden Euro niedrigeren Umsatz. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Kleinstunternehmen sowie die kleinen Unternehmen und die mittleren Unternehmen jeweils in der Summe einen Anstieg der Umsätze. Dennoch erwirtschafteten die großen Unternehmen weiterhin den Großteil aller Umsätze. Im Jahr 2018 lag der Anteil der Umsätze der großen Unternehmen bei rund 58 Prozent.

Der sekundäre, d. h. der industrielle Sektor, zu dem u. a. das verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe gehören, erzielte mit 130,2 Milliarden Euro (minus 0,3 Prozent) den größten Teil der Umsätze, nämlich 54 Prozent an den Umsätzen insgesamt. Auf das verarbeitende Gewerbe entfielen dabei Umsätze in Höhe von gut 103 Milliarden Euro (minus 1,7 Prozent). Das Baugewerbe erwirtschaftete Umsätze in Höhe von rund 16,8 Milliarden Euro; das waren 6,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Die Unternehmen des tertiären Sektors, d. h. des Dienstleistungssektors, verbuchten Umsätze in Höhe von 110 Milliarden Euro. Das waren 2,2 Prozent mehr als im Jahr 2017. Der mit Abstand umsatzstärkste Wirtschaftsabschnitt dieses Sektors ist der Handel (einschließlich der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen). Die Unternehmen aus diesem Wirtschaftsabschnitt verzeichneten Umsätze in Höhe von 67,2 Milliarden Euro (plus 2,5 Prozent), d. h. mehr als 60 Prozent aller Umsätze dieses Sektors.

Regionale Betrachtung

Bei regionaler Gliederung der Ergebnisse zeigt sich, dass die höchsten Umsätze mit 32,8 Milliarden Euro – bei einem Zuwachs von 0,3 Prozent – wie in den Vorjahren in der kreisfreien Stadt Ludwigshafen erzielt wurden. Unter den Landkreisen lag erneut Mainz-Bingen mit 21,8 Milliarden Euro Umsatz vorn (plus 5,4 Prozent).

Hinweis zu Pressemitteilungen mit Daten vor Corona

Das Statistische Landesamt veröffentlicht jährlich mehr als 200 Pressemitteilungen, die ein umfassendes Bild der Strukturen und Entwicklungen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft liefern. Die Veröffentlichung der Zahlen erfolgt mit einigem zeitlichen Abstand zum Berichtszeitraum; denn das Einsammeln der Daten und ihre sorgfältige Aufbereitung nach wissenschaftlichen Grundsätzen kosten Zeit. Deshalb wird im Moment noch über Strukturen und Entwicklungen berichtet, die vor dem Beginn der Corona-Pandemie liegen. Das scheint in einer Situation, in der sich nahezu alle Lebensbereiche tiefgreifend verändern, befremdlich. Diese Zahlen haben jedoch eine wichtige Funktion; sie bilden die Grundlage für die Bewertung der Auswirkungen von Corona in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Deshalb veröffentlicht das Statistische Landesamt Pressemitteilungen mit Vor-Krisen-Ergebnissen. Aber wir arbeiten mit Hochdruck daran, um zum Beispiel die aktuellen Monatserhebungen in den Unternehmen aufzubereiten, die uns zeigen werden, welchen Schaden die Corona-Pandemie in der Wirtschaft angerichtet hat.

Die Ergebnisse stammen aus der Umsatzsteuerstatistik (Voranmeldungen). Die Ausgangsdaten dieser Statistik erhält das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz jährlich vom Landesamt für Finanzen. Die Statistik für das Jahr 2018 umfasst alle Unternehmen, die im Jahr 2018 Umsatzsteuervoranmeldungen abgegeben haben und deren Umsätze aus Lieferungen und Leistungen insgesamt 17.500 Euro überstiegen. Die Zuordnung der Unternehmen zu Branchen erfolgte auf Grundlage der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008.

Autor: Dr. Dirk Schneider (Referat Steuern, Verwaltungsstatistiken)