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Trockenheit lässt Weinmosternte schrumpfen

Auf fast 5,7 Millionen Hektoliter schätzten die Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Ende August die Erntemenge für Weinmost. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert wären das knapp fünf Prozent weniger. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt die Abnahme fast sechs Prozent. Ein wichtiger Grund für die moderate Weinmosternte sind die seit Februar fehlenden Niederschläge. Die Trockenheit und große Hitze im Sommer hatte aber auch ihr Gutes, indem sie zu einem geringen Befall mit Pilzkrankheiten und Schädlingen führte. So wurden z. B. bisher kaum Schädigungen durch die Kirschessigfliege gemeldet; ein Schädling der im letzten Jahr viele Weinbaubetriebe vor größere Probleme stellte.

Die Erntemenge der weißen Moste liegt nach den vorliegenden Schätzungen mit 3,9 Millionen Hektoliter um gut sechs Prozent unter der Vorjahresmenge. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2014 ist eine geringfügig kleinere Menge zu ernten. Da in den letzten Jahren die Ertragsrebfläche für weiße Moste ausgedehnt wurde, ist die Abnahme gegenüber dem langjährigen Durchschnitt geringer als gegenüber dem Vorjahr. Beim Rotmost wird eine Abnahme der Erntemenge von fünf Prozent erwartet. Mit 1,8 Millionen Hektolitern läge die Erntemenge 13 Prozent unter dem langjährigen Mittel.

Der durchschnittliche Hektarertrag für Weißmost wird auf 90 Hektoliter je Hektar geschätzt und erreicht damit fast den langjährigen Durchschnittswert von 91 Hektoliter. Im vergangenen Jahr waren rund 96 Hektoliter geerntet worden. Bei den roten Mosten werden im laufenden Jahr voraussichtlich 95 Hektoliter je Hektar gewonnen; im langjährigen Durchschnitt waren es 107 und im letzten Jahr 100 Hektoliter.

Für Rheinhessen – dem größten Weinanbaugebiet Deutschlands – und die Pfalz wurden Erntemengen von 2,4 bzw. 2,1 Millionen Hektoliter geschätzt. Sie lägen damit um gut sieben bzw. vier Prozent unter den Vorjahresmengen. An der Mosel wird mit 0,8 Millionen Hektoliter eine Erntemenge erwartet, die mit fast fünf Prozent unter der Vorjahresmenge liegt.

Aufgrund des Termins, zu dem die Schätzungen erfolgen, sind die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet und größere Veränderungen auf Grund des weiteren Witterungsverlauf möglich.

Im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung berichten rund 260 Ernteberichterstatterinnen und Ernteberichterstatter regelmäßig über die Wachstumsstände der Reben und die Weinmosterträge. Bei den Ertragschätzungen wird stets davon ausgegangen, dass der weitere Witterungsverlauf keine Extreme aufweist.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt und Energie)

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