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Trockenperiode hatte starke Auswirkungen auf den Gemüseanbau

Im Jahr 2018 wurden in Rheinland-Pfalz in 370 Betrieben 589.000 Tonnen Freilandgemüse erzeugt. Damit lag die Ernte leicht unter dem vorjährigen Aufkommen von rund 592.000 Tonnen (minus 0,6 Prozent). Auch die Anbaufläche war im Vergleich zum Vorjahr mit 19.000 Hektar um etwa 600 Hektar kleiner. Beide Effekte sind maßgeblich auf die Witterung des vergangenen Jahres mit der extremen Trockenperiode zurückzuführen.

In Rheinland-Pfalz, wie in ganz Deutschland, wird Gemüse hauptsächlich im Freiland und nur wenig in Gewächshäusern angebaut. Die Fläche unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen einschließlich Gewächshäuser beträgt in Rheinland-Pfalz 43 Hektar.

Die Freilanderzeugung findet schwerpunktmäßig in größeren Betrieben mit Anbauflächen für den Gemüsebau von 20 Hektar und mehr statt. 2018 machen diese Betriebe (ohne Erdbeeren) 40 Prozent der Erzeuger aus. Sie bewirtschafteten knapp 93 Prozent der Fläche. Jeder dieser größeren Betriebe erzeugte im Durchschnitt auf 120 Hektar Gemüse.

Von der Anbaufläche wurden 8,3 Prozent ökologisch bewirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die ökologisch bewirtschaftete Fläche um 21 Prozent. Die Zahl der Betriebe mit ökologischem Feldgemüsebau hat gegenüber 2012 um 38 Prozent auf 58 zugenommen.

Radieschen machen mit knapp 2.500 Hektar den größten Anbauanteil von 13 Prozent aus. Möhren und Karotten rangieren mit gut 1.900 Hektar an zweiter, Bund- bzw. Frühlingszwiebeln mit gut 1.700 an dritter Stelle. Spargel wurde auf 7,9 Prozent, Trockenzwiebeln auf 7,4 Prozent der Fläche angebaut. Mit gut 800 Hektar Anbaufläche stellt Feldsalat die flächenmäßig bedeutendste Salatart dar. Zusammen mit den anderen angebauten Arten entfallen 17 Prozent der Anbaufläche auf Salate.

Der rheinland-pfälzische Gemüseanbau kann die Verbraucher speziell im Sommerhalbjahr mit regionalem Gemüse versorgen. Klimatisch bedingt hat der Gemüseanbau seinen regionalen Schwerpunkt in der Pfalz. Sie ist das größte geschlossene Anbaugebiet für Freilandgemüse Deutschlands. Im Vergleich der kreisfreien Städte und Landkreise dominiert der Rhein-Pfalz-Kreis. Der benachbarte Kreis Germersheim rangiert an zweiter Stelle.

Die Gemüseerhebung wird alle vier Jahre (zuletzt 2016) allgemein durchgeführt und in den Zwischenjahren repräsentativ. Die Erntemengen werden ausschließlich repräsentativ erhoben. In den Anbauflächen ist der Mehrfachanbau innerhalb eines Jahres auf derselben Grundfläche berücksichtigt (z. B. die mehrfache Nutzung einer Grundfläche durch frühe und späte Gemüsearten). Kleinere Veränderungen im Anbauumfang und den Erntemengen sind aufgrund stichprobenbedingter Fehler nur bedingt aussagekräftig. Das Ergebnis für das Jahr 2018 liegt bei der Gemüseanbaufläche im Freiland mit einer 95-prozentigen Wahrscheinlichkeit in einem Schätzfehlerkorridor von maximal 1 260 Hektar um den Schätzwert; bei der Erntemenge von Freilandgemüse in einem Fehlerkorridor von maximal plus/minus 52.100 Tonnen. Seit 2010 beschränkt sich die Erfassung auf landwirtschaftliche Betriebe mit Anbauflächen von mindestens 0,5 Hektar im Freiland oder mindestens 0,1 Hektar in Gewächshäusern bzw. unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen, auf denen Gemüse und/oder Erdbeeren oder deren jeweilige Jungpflanzen angebaut werden.

Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

 

 

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