Das Plus bei den Umsätzen aus Lieferungen und Leistungen ist von der absoluten Höhe des Anstiegs betrachtet im wesentlichen auf die Großunternehmen zurückzuführen, also auf die Unternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als 50 Millionen Euro. Ihre Umsätze legten um 2,6 Milliarden Euro zu (plus 2,2 Prozent). Dies ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Großunternehmen insgesamt für mehr als 50 Prozent der gesamten Umsätze verantwortlich sind. Den stärksten prozentualen Zuwachs verzeichneten jedoch die kleinen Unternehmen mit Umsätzen zwischen zwei und zehn Millionen Euro (plus 2,8 Prozent).
Die Unternehmen des mit Abstand umsatzstärksten Wirtschaftsabschnitts, des verarbeitenden Gewerbes, schlossen das Jahr mit einem überdurchschnittlichen Umsatzwachstum von 2,9 Prozent ab. Die Unternehmen des zweitstärksten Wirtschaftsabschnitts, dem Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, mussten einen leichten Rückgang der Umsätze aus Lieferungen und Leistungen verkraften. Die höchsten prozentualen Zuwächse erzielten die Unternehmen aus dem Finanz- und Versicherungsdienstleistungssektor mit einem Plus von 13,3 Prozent. Nach Wirtschaftssektoren betrachtet, wurden im Jahr 2014 56 Prozent aller Umsätze im produzierenden Gewerbe, 43 Prozent im Dienstleistungsbereich und ein Prozent von der Landwirtschaft erbracht. Die in der Umsatzsteuerstatistik (Voranmeldungen) erfassten steuerpflichtigen Unternehmen waren jedoch mit einem Anteil von 72 Prozent dem Dienstleistungsbereich zuzurechnen. Nicht erfasst sind Kleinunternehmer gemäß § 19 Abs. 1 UStG sowie Unternehmer, die nahezu ausschließlich steuerfreie Umsätze gemäß § 4 UStG tätigen.
Über die Hälfte (53,5 Prozent) der Umsätze aus Lieferungen und Leistungen wurde im Jahr 2014 von 23.711 Kapitalgesellschaften erwirtschaftet – und dies, obwohl die Kapitalgesell-schaften nur 15,3 Prozent aller in der Statistik erfassten Unternehmen ausmachten. Demge-genüber waren 82,2 Prozent aller Unternehmen Einzelunternehmen oder Personengesell-schaften. Diese erzielten aber nur 36,7 Prozent der Umsätze. Die restlichen 2,5 Prozent der Umsätze entfielen auf die Unternehmen mit übrigen Rechtsformen, z. B. Erwerbs- und Wirt-schaftsgenossenschaften, Betriebe gewerblicher Art von Körperschaften des öffentlichen Rechts und ausländische Rechtsformen. Regionale Betrachtung
Die höchsten Umsätze in den kreisfreien Städten wurden wie im Vorjahr in Ludwigshafen am Rhein realisiert, wobei die Höhe der Umsätze mit 31,7 Milliarden Euro leicht rückläufig war (minus 0,2 Prozent). Die höchsten Umsätze in den Landkreisen gab es – ebenfalls wie im Vorjahr – im Landkreis Mainz-Bingen. Sie beliefen sich auf 16,7 Milliarden Euro und wiesen gleichzeitig mit 6,8 Prozent die höchste Steigerungsrate unter den Landkreisen auf. Die insgesamt höchsten prozentualen Steigerungsraten verzeichneten die kreisfreien Städte Landau in der Pfalz und Zweibrücken mit 39,5 bzw. 20 Prozent, allerdings ausgehend von einem eher niedrigen Niveau.
Weitere Informationen in Tabellen
<link _blank browserfenster ge gleichen im internal-link wird> Umsatzsteuerpflichtige und deren steuerbarer Umsatz 2014 nach Wirtschaftsabteilungen
<link _blank browserfenster ge gleichen im internal-link wird> Umsatzsteuerpflichtige und deren steuerbarer Umsatz 2013 und 2014 nach Verwaltungsbezirken
Die Ergebnisse stammen aus der Umsatzsteuerstatistik (Voranmeldungen). Die Ausgangsdaten dieser Statistik erhält das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz jährlich vom Landesamt für Finanzen. Die Statistik für das Jahr 2014 umfasst alle Unternehmen, die im Jahr 2014 eine Umsatzsteuervoranmeldung abgegeben haben. Dies sind vornehmlich Unternehmen, deren Umsätze aus Lieferungen und Leistungen insgesamt 17.500 Euro überstiegen. Die Zuordnung der Unternehmen zu Branchen erfolgte auf Grundlage der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008.
Autor: Dr. Dirk Schneider (Referat Steuer- und Verwaltungsstatistiken)
