| Landwirtschaft

Viehbestände weiter rückläufig

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit Viehhaltung geht in Rheinland-Pfalz weiter deutlich zurück, während die Zahl der Tiere nur geringfügig sinkt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes auf der Grundlage der Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2016 hielten im März vergangenen Jahres noch knapp 6.400 Betriebe (37 Prozent) einen Bestand von 309.400 so genannten Großvieheinheiten.

Während sich die Zahl der Betriebe gegenüber dem Jahr 2013 um fast elf Prozent reduzierte gab es bei den Großvieheinheiten einen Rückgang um lediglich ein Prozent. Dadurch erhöhte sich der durchschnittliche Bestand je Betrieb gegenüber dem Jahr 2013 um fünf auf 48 Großvieheinheiten. Dank moderner Haltungsformen konnten die Betriebe den Arbeits- und Kostenaufwand je Tier senken und die Bestände vergrößern.

Großvieheinheiten (GV) sind der Maßstab zum Vergleich unterschiedlicher Tierarten (siehe Erläuterungskasten unten). In Rheinland-Pfalz entfallen 85 Prozent der Großvieheinheiten auf Rinder, sechs Prozent auf Schweine und fünf Prozent auf Einhufer wie zum Beispiel Pferde.

Viehhaltung und Flächenausstattung der Betriebe stehen in Rheinland-Pfalz weitgehend in einem angemessenen Verhältnis, das heißt, die Flächenausstattung reicht aus, um zumindest den wesentlichen Teil des Futters selbst erzeugen und die Exkremente der Tiere umweltgerecht ausbringen zu können. Im vergangenen Jahr wurden durchschnittlich rund 0,75 Großvieheinheiten je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche gehalten, wobei rund 71 Prozent der Vieh haltenden Betriebe weniger als eine GV je Hektar aufwiesen; auf zwei und mehr Großvieheinheiten je Hektar kamen lediglich fünf Prozent der Betriebe. Ein Viehbesatz von bis zu zwei GV je Hektar gilt als akzeptabel. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 – Deutschlandwerte für 2016 liegen noch nicht vor – kamen bundesweit 1,05 GV auf einen Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche.

Viehhaltung spielt in Rheinland-Pfalz eine untergeordnete Rolle. Im Jahr 2013 hielten in ganz Deutschland 70 Prozent der Betriebe Vieh, mit einem einem Gesamtbestand von 13,1 Millionen Großvieheinheiten. Der Anteil des in Rheinland-Pfalz gehalten Viehs lag bei 2,4 Prozent. Zum Vergleich: Die Gesamtfläche des Landes beträgt 5,6 Prozent der Fläche Deutschlands, der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche lag 2013 bei 4,5 Prozent des Deutschlandwertes. Der vergleichsweise geringere Anteil Vieh haltender Betriebe liegt an der Spezialisierung der Sonderkulturbetriebe. Die Erzeuger von Wein, Obst oder Gemüse haben in vielen Fällen die Viehhaltung eingestellt. Serie zur Agrarstruktur im Vorfeld der Grünen Woche

Anlässlich der Internationalen Grünen Woche, die am 20. Januar 2017 in Berlin ihre Pforten öffnet, veröffentlicht das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz eine Serie mit ersten, vorläufigen Ergebnissen aus der Agrarstrukturerhebung 2016 zur aktuellen Situation der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft.

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  • Struktur der Viehhaltung

Die Daten stammen aus der in mehrjährigem Abstand stattfindenden Agrarstrukturerhebung. Agrarstrukturerhebungen werden in allen Mitgliedstaaten der EU durchgeführt und liefern wichtige Informationen zur Evaluierung und Weiterentwicklung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik.

Befragt wurden im Jahr 2016 rund 20.000 landwirtschaftliche Betriebe mit fünf Hektar und mehr landwirtschaftlich genutzter Fläche bzw. Betriebe, die über bestimmte pflanzliche oder tierische Mindesterzeugungseinheiten verfügten. Auf der Basis einer Stichprobe wurden die Angaben von rund 6.500 vorab zu einem Landesergebnis hochgerechnet.

 Großvieheinheit (GV)
Die Großvieheinheit ist ein Umrechnungsschlüssel für die verschiedenen Nutzvieharten auf der Basis des Lebendgewichtes der einzelnen Tierarten. 1 GV entspricht dabei ca. 500 kg Lebendgewicht. So entspricht z. B.:
1 Milchkuh = 1 GV,
1 Zuchtschwein = 0,3 GV,
1 Mastschwein = 0,16 GV,
1 Schaf älter als 1 Jahr = 0,1 GV,
1 Legehenne = 0,004 GV.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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