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Weinjahrgang 2020: Sechs Millionen Hektoliter Wein und Most – 8,8 Prozent mehr als im Vorjahr

Die Wein ausbauenden Betriebe und Kellereien in Rheinland-Pfalz erzeugten aus der Traubenernte des Jahres 2020 knapp sechs Millionen Hektoliter Wein und Most. Wie das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz in Bad Ems mitteilt, waren das 8,8 Prozent (486.000 Hektoliter) mehr als im Vorjahr. Der zehnjährige Mittelwert wurde um 4,6 Prozent übertroffen. Im Jahr 2020 wurden 25 Prozent zu Prädikats-, 70 Prozent zu Qualitäts- und fünf Prozent zu Landwein ausgebaut.

Auf die Erzeugung von Weißweinen entfielen 71 Prozent (4,3 Millionen Hektoliter). Davon wurden 63 Prozent zu Qualitäts- und 31 Prozent zu Prädikatsweinen verarbeitet. Beim Rotwein wird ein deutlich höherer Anteil als Qualitätswein vermarktet; 2020 waren es 88 Prozent (1,5 Millionen Hektoliter).

Mit 2,5 Millionen Hektolitern wurde 2020 im Weinanbaugebiet Rheinhessen eine im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent höhere Menge Wein erzeugt. Die Pfalz folgte mit 2,2 Millionen Hektolitern (plus 8,1 Prozent). An der Mosel, dem drittgrößten rheinland-pfälzischen Anbaugebiet, wurden nach der geringen Menge im Vorjahr 812.000 Hektoliter geerntet (plus 33 Prozent). An der Nahe wurden 315.000 Hektoliter, an Ahr und Mittelrhein 32.000 Hektoliter bzw. 25.000 Hektoliter geerntet. Von Rebflächen außerhalb der im Weinrecht festgelegten Weinanbaugebiete (Deutschweingebiete) wurden 2020 knapp 6.000 Hektoliter und damit mehr als die doppelte Vorjahresmenge erzeugt (plus 118 Prozent).

Die Weinerzeugung basierte in Rheinland-Pfalz zu 99,8 Prozent auf landeseigenen Trauben. Lediglich knapp 0,2 Prozent (gut 10.000 Hektoliter) wurden außerhalb von Rheinland-Pfalz zugekauft. Landesintern werden vor allem von Betrieben und Kellereien mit Sitz im Anbaugebiet Mosel Trauben aus anderen rheinland-pfälzischen Anbaugebieten zugekauft. Knapp 14 Prozent der rheinland-pfälzischen Weinernte wurde an der Mosel eingefahren. Demgegenüber wurden knapp 24 Prozent der rheinland-pfälzischer Weine in Betrieben, die ihren Sitz in diesem Anbaugebiet haben, erzeugt.

Die Angaben basieren auf der sekundärstatistischen Auswertung der Weinerzeugungs- und Traubenerntemeldungen, die Bestandteil der bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz geführten EU-Weinbaukartei sind.
Deutschweingebiet: Rebflächen außerhalb der im Weinrecht festgelegten Weinanbaugebiete (Gebiete mit geschützter Ursprungsbezeichnung und Gebiete mit geschützter geographischer Angabe). Die deutschen bezeichnungsrechtlichen Vorschriften sind im Weingesetz, in der Weinverordnung und den jeweiligen Landesverordnungen der Weinbau treibenden Bundesländer geregelt.
Geschützte geografische Angabe (g.g.A.) Landwein Rhein: Rebflächen innerhalb der im Weinrecht räumlich festgelegten rheinland-pfälzischen Weinanbaugebiete (g.U.), die unter Verwendung von Pflanzrechten aus anderen Weinanbaugebieten (g.U.), die dem g.g.A. "Landwein Rhein" angehören, angepflanzt wurden.
Ein Hektoliter (hl) sind 100 Liter.

Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

Balkendiagramm: Weinerzeugung 2020 nach Anbaugebieten, Herkunft der Trauben und Sitz des ausbauenden Betriebes

Säulendiagramm: Weinerzeugung 2001 - 2020

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