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Witterung lässt Getreide- und Rapsernte schrumpfen

Die sommerliche Witterung der letzten Woche nutzten die landwirtschaftlichen Betriebe, um die Getreide- und Rapsernte zu beenden. Zuvor kam es aufgrund der unbeständigen Witterung immer wieder zu Unterbrechungen. Nach einer ersten Bilanz des Statistischen Landesamtes in Bad Ems werden die rheinland-pfälzischen Landwirte im laufenden Jahr 1,4 Millionen Tonnen Getreide ernten. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr, in dem eine gute Ernte eingebracht wurde, eine Abnahme von zehn Prozent dar. Das Ergebnis liegt mit vier Prozent unter dem Mittelwert der vergangenen sechs Jahre. Ein wesentlicher Grund für die kleinere Getreideernte sind die häufigen Niederschläge in den vergangenen Monaten.

Der durchschnittliche Getreideertrag wird knapp 6,3 Tonnen je Hektar betragen, im vergangenen Jahr waren es 6,8 Tonnen (Minus 8,4 Prozent). Gegenüber dem langjährigen Mittel fehlen zwei Prozent.

Die Erntemenge von Winterraps (159.400 Tonnen) wird das Vorjahresergebnis voraussichtlich um sieben Prozent unterschreiten. Der langjährige Durchschnittswert wird wegen der größeren Anbaufläche fast erreicht. Der Hektarertrag liegt mit 3,5 Tonnen unter dem Vorjahreswert von 4,0 Tonnen (minus 13 Prozent). Im mehrjährigen Durchschnitt werden 3,6 Tonnen Winterraps von einem Hektar geerntet.

Getreide wurde 2016 auf 226.000 Hektar und Winterraps auf 46.000 Hektar angebaut. Die Anbaufläche für Getreide wurde gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent reduziert. Der Winterrapsanbau wurde dagegen um sieben Prozent ausgedehnt.

Die wichtigste Getreideart ist Winterweizen, der auf 116.400 Hektar angebaut wurde. Der Hektarertrag liegt mit 6,7 Tonnen voraussichtlich zehn Prozent unter dem Vorjahreswert. Gegenüber dem langjährigen Durchschnittsertrag (7,0 Tonnen je Hektar) beträgt die Abnahme fünf Prozent. Die erwartete Erntemenge liegt bei 774.900 Tonnen. Damit entfallen 55 Prozent der Getreideernte auf Winterweizen.

Wintergerste verzeichnet mit 39.300 Hektar im Vergleich zum Vorjahr eine Ausdehnung der Anbaufläche um fünf Prozent. Der Ertrag beträgt 6,9 Tonnen je Hektar und wird damit das langjährige Mittel um zehn Prozent übertreffen. Gegenüber dem Vorjahr ist eine Abnahme von vier Prozent zu verzeichnen. Die für Wintergerste geschätzte Erntemenge beläuft sich auf 271.300 Tonnen. Sommergerste (35.000 Hektar), die im rheinland-pfälzischen Getreideanbau eine abnehmende Bedeutung aufweist, liegt mit 5,1 Tonnen je Hektar acht Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (5,5 Tonnen) und fünf Prozent unter dem mehrjährigen Mittel. Die Erntemenge (177.300 Hektar) liegt fast ein Viertel unter dem Vorjahreswert.

Die Daten stammen aus der besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung sowie der Ernte- und Betriebsberichterstattung. Bei der besonderen Ernteermittlung wurden bisher 289 der 470 ausgewählten Getreide- und Winterrapsfelder vollständig abgeerntet und das Erntegut verwogen. Im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung berichten knapp 330 Landwirte regelmäßig über die Wachstumsbedingungen und die Erträge von Feldfrüchten. Da noch nicht alle Proben ausgewertet werden konnten, sind die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet; Veränderungen sind möglich.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie

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