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Berufswahl: Männer bevorzugen technische, Frauen pädagogische und pflegerische Berufe

Zu Beginn des Schuljahres 2017/18 besuchten rund 120.100 Jugendliche und junge Erwachsene eine berufsbildende Schule in Rheinland-Pfalz, darunter 50.200 Frauen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das etwa 1.400 Schülerinnen und Schüler weniger als im Jahr zuvor (minus 1,2 Prozent).

Gegenüber 2007/08 sank die Schülerzahl um mehr als 10.800 bzw. 8,3 Prozent. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den demografischen Wandel und die zunehmende Studienneigung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zurückzuführen.

Geschlechterspezifische Unterschiede in der Berufswahl

Im Rahmen der Berufswahl zeigten sich unter den Jugendlichen auch im Schuljahr 2017/18 noch deutliche geschlechterspezifische Unterschiede. Schülerinnen belegten die Ausbildungen zur Erzieherin (4.700), Gesundheits- und Krankenpflegerin (3.000) und Kauffrau für Büromanagement (2.800) am häufigsten. Männliche Schüler präferierten hingegen technische Bildungsgänge wie die Ausbildung zum Elektroniker (4.600), Kraftfahrzeugmechatroniker (3.700) und Anlagenmechaniker (2.700). Während Frauen eher Gesundheitsfachberufe oder soziale Berufe wählten, entschieden sich Männer häufiger für eine technische Ausbildung. Ausnahme bildeten die kaufmännischen Ausbildungen, die sowohl unter den männlichen als auch den weiblichen Jugendlichen beliebt waren.

Herkunftsspezifische Unterschiede Am häufigsten waren an berufsbildenden Schulen migrationserfahrene Schülerinnen und Schüler aus Syrien (1.400), Afghanistan (1.200) und Russland (1.000) vertreten. Besonders deutlich stiegen die Zahlen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Syrien (plus 273), Afghanistan (plus 224) und Eritrea (plus 119).

Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund (25 Prozent) besuchten wesentlich häufiger berufliche Übergangsmaßnahmen als Jugendliche ohne Migrationshintergrund (9 Prozent). Unter den seit 2015/16 aus Syrien zugezogenen Schülerinnen und Schülern absolvierten 2017/18 rund 73 Prozent eine berufliche Übergangsmaßnahme. Das ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass in Rheinland-Pfalz mit dem Bildungsgang „Berufsvorbereitungsjahr Sprache“ an Berufsschulen ein Bildungsangebot etabliert wurde, in dem insbesondere Schutz- und Asylsuchende sprachlich gefördert und integriert werden.

Die Zahlen stammen aus der Statistik der berufsbildenden Schulen. Bei diesen Einrichtungen werden im Rahmen der Erhebung jährlich zum Schuljahresbeginn Daten über Schülerinnen und Schüler, Absolventinnen und Absolventen sowie Lehrkräfte erfragt.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Schulen, Hochschulen, Berufsbildung)

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