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Bestandsaufnahme von der frühkindlichen Betreuung bis zur Erwachsenenbildung

Einen umfangreichen Überblick über das Bildungswesen in Rheinland-Pfalz bietet die Veröffentlichung „Kennzahlen zur Bildung in Rheinland-Pfalz 2015“, die das Statistische Landesamt in Bad Ems heute veröffentlicht hat.

Die Debatte um eine gerechte, umfassende und integrative Gestaltung des Bildungssystems gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen beispielsweise in der steigenden Erwerbsbeteiligung von Eltern, komplexer werdenden Bildungsübergängen, dem erwarteten Fachkräftemangel, der Diversität der Studienangebote, kultureller Vielfalt und einer alternden Bevölkerung.

„Eine sachlich fundierte Auseinandersetzung mit allen Facetten der Bildung und des Bildungssystems bedarf belastbarer Informationen über alle Bildungsbereiche und -institutionen, die den Bildungsverlauf über die Lebensspanne begleiten“, erklärt Jörg Berres, Präsident des Statistischen Landesamtes. „Dieser Band bietet einen detaillierten Einblick in die zentralen Themen des Bildungswesens.“ Ausgehend vom Jahr 2015 enthält die Veröffentlichung für den Betrachtungszeitraum von zehn Jahren umfangreiche Informationen zu den wichtigsten Bildungsbereichen, beginnend mit der frühkindlichen Bildung und Betreuung, über die schulische, berufsbildende und akademische Ausbildung, bis hin zur allgemeinen Erwachsenen- und Weiterbildung.

Ergebnisse der rund 160 Seiten umfassende Veröffentlichung sind unter anderem:

Stärkere Nutzung von Betreuungsangeboten für unter Dreijährige
Im Jahr 2016 besuchten knapp 30 Prozent der unter Dreijährigen ein Angebot der Kindertagesbetreuung. Damit lag die Betreuungsquote rund 20 Prozentpunkte höher als im Jahr 2006. Weniger Einschulungen
Die Zahl der Einschulungen sank seit 2005 um ein Fünftel auf rund 33.900 Schulanfängerinnen und Schulanfänger im Jahr 2015.  Kinder mit Migrationshintergrund wechseln seltener auf ein Gymnasium
Nach der Grundschule wechselten zum Schuljahr 2015/16 rund 27 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund auf ein Gymnasium. Bei Grundschülerinnen und -schülern ohne Migrationshintergrund lag der Anteil, der auf ein Gymnasium wechselte, bei 44 Prozent.

Mehr Schülerinnen und Schüler mit Abitur
Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Allgemeiner Hochschulreife lag im Jahr 2015 bei 33 Prozent. Zehn Jahre zuvor erlangten 23 Prozent der Schulabsolventinnen und -absolventen die Allgemeine Hochschulreife.

Schulabbruch bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund am häufigsten
Rund jede bzw. jeder zehnte Jugendliche mit Migrationshintergrund verließ im Jahr 2015 die Schule ohne Berufsreife oder sonstigen Schulabschluss. Das ist beinahe doppelt so oft wie bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Schulische Ganztagsangebote weiter ausgebaut
Zwei von zehn Schülerinnen und Schülern nutzten im Schuljahr 2015/16 das schulische Ganztagsangebot. Damit hat sich die Nutzung des Angebots seit der erstmaligen Erhebung 2006/07 beinahe verdoppelt.

Zunehmende sonderpädagogische Förderung an Regelschulen
Im Schuljahr 2015/16 lernten 26 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Regelschulen. Seit dem Jahr 2006 ist der Anteil um 16 Prozentpunkte gestiegen.

Weniger Auszubildende
Die Zahl der Auszubildenden lag im Jahr 2014 bei rund 68.700 und die der Neuabschlüsse bei 26.400. Zehn Jahre zuvor wurden etwa 75.500 Auszubildende bzw. 27.900 Neuabschlüsse verzeichnet. Weniger Studienanfängerinnen und -anfänger an rheinland-pfälzischen Hochschulen
Mit rund 22.400 Studienanfängerinnen und Studienanfängern im Jahr 2015 konnte der Höchstwert von 24.200 des Jahres 2011 nicht erreicht werden.

Studierendenzahl 2015 erstmals seit 15 Jahren rückläufig
An den 21 rheinland-pfälzischen Hochschulen waren 2015 rund 121.000 Studierende eingeschrieben, gut 1.200 weniger als im Jahr zuvor. Im Zehnjahresvergleich ist die Studierendenzahl um 19.600 Personen gestiegen. Zahl der BAföG-Empfängerinnen und -Empfänger rückläufig
Im Jahr 2015 haben gut 39.300 Schülerinnen und Schüler sowie Studierende Leistungen nach dem BAföG erhalten. Das waren rund 5.800 Empfängerinnen und Empfänger weniger als 2012. Rund 41 600 Bildungsmaßnahmen der Erwachsenen- und Weiterbildung
Weiterbildungsanbieter in staatlich anerkannter Trägerschaft boten 2014 beinahe 41.600 Weiterbildungsmaßnahmen an. Gut die Hälfte der Angebote stellten die Volkshochschulen.

Die Veröffentlichung „Kennzahlen zur Bildung in Rheinland-Pfalz 2015“ kann zum Preis von 15 Euro einschließlich Versandkosten bestellt werden bei: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Vertrieb, 56128 Bad Ems, Telefon: 02603 71-2450, E-Mail: vertrieb@statistik.rlp.de. Sie steht zudem als <link file:104353 _blank download den eines dokuments>PDF-Datei zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

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