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Coronabedingt weniger Hochschulabschlüsse in 2020

Im Prüfungsjahr 2020 schlossen in Rheinland-Pfalz rund 22.100 junge Erwachsene ihr Hochschulstudium oder ihre Promotion erfolgreich ab. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, sank die Absolventenzahl an den rheinland-pfälzischen Hochschulen gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozent bzw. rund 1.200 Personen. Der Rückgang dürfte im Wesentlichen auf die Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen im Sommersemester 2020 zurückzuführen sein.

Die Mehrzahl der Hochschulen verzeichnete im Sommersemester 2020 vergleichsweise niedrige Absolventenzahlen. Die Universität Trier war davon am deutlichsten betroffen. Die Zahl ihrer Absolventinnen und Absolventen lag im Sommersemester 2020 bei rund 700; im Sommersemester 2019 schlossen noch 940 Studierende ihr Studium erfolgreich ab. Das war ein Minus von 25 Prozent. Neben der Universität Trier waren auch alle anderen Landesuniversitäten und die Mehrzahl der rheinland-pfälzischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften vom Rückgang betroffen. Ausnahmen bildeten die WHU Vallendar (plus 72) und die Hochschule Kaiserslautern (plus 40), bei denen die Absolventenzahl trotz erschwerter Rahmenbedingungen im Kontext der Coronapandemie anstieg.

Anteil der guten und sehr guten Abschlussnoten wächst

Im Prüfungsjahr 2020 verbesserte sich die durchschnittlich erreichte Abschlussnote der Absolventinnen und Absolventen auf 2,1; im Jahr zuvor lag sie noch bei 2,2. Dabei stieg insbesondere der Absolventenanteil mit den Noten „ausgezeichnet“, „sehr gut“ und „gut“. Während 2019 etwa 75 Prozent eine gute, sehr gute oder ausgezeichnete Abschlussnote erlangten, waren es 2020 knapp 79 Prozent. Ein deutlicher Rückgang wurde hingegen bei den nicht bestandenen Prüfungen verzeichnet: Ihre Zahl sank um rund 1.000 Fälle bzw. 40 Prozent. Es ist zu vermuten, dass die geringe Zahl nicht bestandener Prüfungen auf kulante Regelungen im Rahmen der Coronapandemie zurückzuführen ist.

Beliebtestes Abschlussfach: Betriebswirtschaftslehre

Die meisten Erstabschlüsse gab es in der Betriebswirtschaftslehre (650), gefolgt von Germanistik/Deutsch (630) und dem Verwaltungshochschulabschluss „Polizei/Verfassungsschutz“ (470), der zum Polizeidienst qualifiziert. Ein weiterführender Hochschulabschluss wie zum Beispiel der Masterabschluss wurde – wie der Erstabschluss – am häufigsten in der Betriebswirtschaftslehre (540) erworben. Auf die Folgeplätze fielen die Grundschulpädagogik/-bildung (510) und die Psychologie (340).

Die Zahlen stammen aus der Prüfungsstatistik. Diese Daten werden von den Prüfungsämtern in jedem Semester an das Statistische Landesamt gemeldet. Die Veröffentlichung der Daten erfolgt nach Prüfungsjahren. Das Prüfungsjahr 2020 beinhaltet das Wintersemester 2019/20 und das Sommersemester 2020.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

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