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Einrichtungen der Erwachsenenbildung stark von Coronamaßnahmen betroffen

Im Jahr 2020 meldeten die öffentlich anerkannten Weiterbildungsanbieter, zu denen insbesondere die Volkshochschulen zählen, rund 250.000 Teilnehmende in der geförderten Erwachsenenbildung. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das gut 293.000 Teilnehmende weniger als im Jahr zuvor. Damit hat sich ihre Zahl mehr als halbiert (minus 54 Prozent).

Der Rückgang begründet sich im Wesentlichen durch die Coronamaßnahmen. Diese führten phasenweise zur Aussetzung der Angebote bzw. zu einem Verbot der Durchführung von Präsenzveranstaltungen in der geförderten Erwachsenenbildung. Der Ausbau digitaler Veranstaltungen konnte die sinkende Teilnehmerzahl nur geringfügig kompensieren.

Für alle Sachgebiete meldeten die Einrichtungen der Erwachsenenbildung sinkende Stundenzahlen der Weiterbildungsmaßnahmen. Zwischen 2019 und 2020 nahm die Zahl der Weiterbildungsstunden um 42 Prozent ab. Die Kurse zum Erlernen von Sprachen sowie zu den Themen Gesundheit, Hauswirtschaft und Ernährung waren besonders deutlich vom Rückgang betroffen. Gegenüber dem Vorjahr wurden rund 100.000 Weiterbildungsstunden weniger im Bereich der Sprachbildung wahrgenommen; der Umfang sank von 287.000 auf 187.000 Stunden (minus 35 Prozent). Die Weiterbildungsveranstaltungen im Sachgebiet „Gesundheit, Hauswirtschaft, Ernährung“ büßten rund 82.000 Stunden ein (minus 53 Prozent).

Gasthörerinnen und Gasthörer an Hochschulen

Neben dem Besuch eines Kurses bei einem öffentlich anerkannten Weiterbildungsanbieter besteht auch die Möglichkeit, an einer Hochschule als Gasthörerin oder Gasthörer tertiäre Bildungsangebote wahrzunehmen. Im Wintersemester 2020/21 hatten rund 250 Personen den Status eines Gasthörers bzw. einer Gasthörerin. Auch bei den Hochschulen halbierte sich die Teilnehmerzahl aufgrund der Coronakrise (minus 53 Prozent). Im Vorjahr nutzten noch 530 Bürgerinnen und Bürger das Angebot der rheinland-pfälzischen Hochschulen.

Die statistische Erfassung der Daten für die Weiterbildungsstatistik erfolgt über den Landesbeirat für Weiterbildung bei den Spitzenorganisationen der Weiterbildungsträger. Die einzelnen Spitzenorganisationen erheben ihrerseits die Daten bei den ihnen angeschlossenen Einrichtungen. Die Aufbereitung der vom Landesbeirat für Weiterbildung gesammelten Ergebnisse erfolgt beim Statistischen Landesamt. Nachgewiesen werden ausschließlich jene Maßnahmen, die nach dem Weiterbildungsgesetz gefördert werden. Nicht enthalten sind daher beispielsweise Kurse mit weniger als acht Teilnehmenden, auch wenn diese entsprechend ihrer Zielgruppe und ihrer Thematik grundsätzlich förderfähig wären. Ebenfalls nicht enthalten sind Kurse aufgrund von Auftragsmaßnahmen oder Kinderkurse.

Die statische Erfassung der Gasthörerinnen und Gasthörer erfolgt einmal jährlich an den rheinland-pfälzischen Hochschulen.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

Säulen-/Liniendiagramm: Teilnehmende in Weiterbildungsmaßnahmen nach Geschlecht und Weiterbildungsstunden 2010 bis 2020Balkendiagramm: Weiterbildungsstunden 2020 und 2019 nach SachgebietenSäulendiagramm: Gasthörerinnen und Gasthörer an rheinland-pfälzischen Hochschulen in den Wintersemestern 2010/11 bis 2020/21 nach Altersgruppen

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