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Erneut weniger Auszubildende in Rheinland-Pfalz

Im Jahr 2016 schlossen in Rheinland-Pfalz 25.248 junge Männer und Frauen im Rahmen einer dualen Berufsausbildung einen neuen Ausbildungsvertrag ab. Wie das Statistische Landesamt nach vorläufiger Auswertung mitteilt, waren das 474 Neuabschlüsse weniger als im Vorjahr (minus 1,8 Prozent).

Die meisten Neuabschlüsse verzeichneten die Industrie- und Handelskammer (14.205), die Handwerkskammer (7.533) und die Kammern der freien Berufe (2.070). Alle Kammern sowie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz meldeten gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge (minus 1,8 Prozent).

Sechs von zehn neuen Ausbildungsverträgen wurden von Männern abgeschlossen, in handwerklichen und landwirtschaftlichen Berufen beinahe acht von zehn. Auch in den rund 270 Ausbildungsberufen der Industrie- und Handelskammern haben mehr Männer (63 Prozent) als Frauen einen neuen Ausbildungsvertrag unterschrieben. In der Hauswirtschaft (93 Prozent), den Freien Berufen (93 Prozent) und im Öffentlichen Dienst (60 Prozent) waren hingegen die jungen Frauen in der Mehrheit.

Seit 1986 ist die Gesamtzahl der jungen Erwachsenen in einer Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz um rund 40.900 gesunken. Mit insgesamt 65.900 Auszubildenden hat sie 2016 einen neuen Tiefststand erreicht. Mitte der 90er-Jahre stabilisierte sich die Auszubildendenzahl. Doch seit 2009 setzte sich der Rückgang weiter fort. Die rückläufige Zahl begründet sich u. a. durch die anhaltende Tendenz junger Menschen, einen akademischen Bildungsabschluss anzustreben oder eine vollschulische Ausbildung zu absolvieren, beispielsweise an einer Schule des Gesundheitswesens oder Fachschule.

Im Rahmen der Berufsbildungsstatistik werden nur Auszubildende erfasst, die eine Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) absolvieren. Daten zu anderen Wegen der beruflichen Ausbildung, beispielsweise an Schulen des Gesundheitswesens (rund 7.800 Schülerinnen und Schüler), Fachschulen (9.400), Höheren Berufsfachschulen (10.900) und 3-jährigen Berufsfachschulen (500), sind im Wesentlichen der Schulstatistik zu entnehmen.

Die für die Berufsausbildung zuständigen Stellen, das sind insbesondere die Kammern, liefern einmal jährlich Zahlen zu Ausbildungsverhältnissen an das Statistische Landesamt.

Aus Gründen der Geheimhaltung entsprechend Paragraph 16 des Bundesstatistikgesetzes werden die Daten (Absolutwerte) der Berufsbildungsstatistik ab dem Berichtsjahr 2010 gerundet ausgewiesen. Hierzu wird jeder Zellwert auf ein Vielfaches von drei gerundet. Bei dem angewendeten Rundungsverfahren mit der Basis drei beträgt die Abweichung vom Originalwert je ausgewiesener Datenzelle maximal eins. Auch die Summe der gerundeten Einzelwerte kann folglich von der tatsächlichen (und von der gerundeten) Gesamtsumme abweichen. Die Abweichung entspricht maximal der Summe der ausgewiesenen Merkmalsausprägungen.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Schule, Hochschule und Berufsbildung)

 

 Auszubildende mit neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen 2016 und 2015 nach Ausbildungsbereich und Geschlecht
Ausbildungsbereich Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge1
2016P2015Veränderung
2016 zu 2015
insgesamtweiblichinsgesamtweiblich
Anzahl%Anzahl%Anzahl%
Industrie und Handel14.20537,414.46938,3-264-1,8
 Handwerk7.53322,47.64123,6-108-1,4
Landwirtschaft69021,771424,8-21-2,9
Öffentlicher Dienst61260,362757,4-18-2,8
Freie Berufe2.07092,62.10392,6-33-1,6
Hauswirtschaft13893,516287,0-24-14,8
Insgesamt25.24837,925.71638,8-471-1,8
1 Aus Geheimhaltungsgründen sind alle Daten (Absolutwerte) jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Insgesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen; P Ergebnis der vorläufigen Auswertung der durch die zuständigen Stellen gemeldeten Zahlen.

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