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Girls‘ und Boys‘ Day: Berufs- und Studienwahl junger Frauen und Männer

Im Bildungswesen, in der Berufs- und Studienwahl sowie in der Berufspraxis bestehen nach wie vor stereotypische Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das belegen Zahlen, die das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz zum Girls‘ und Boys‘ Day am 28. März 2019 veröffentlicht.

Im Rahmen des Girls‘ und Boys‘ Day lernen junge Männer Berufsfelder kennen, in denen häufiger Frauen tätig sind, und junge Frauen Berufe, die traditionell eher von Männern ausgeübt werden. Dabei sollen die Jugendlichen ihre Fähigkeiten und Interessen erkunden, die Vielfalt der Lebensentwürfe und Laufbahnentwicklungen erleben und differenzierte Rollenbilder erfahren.

Berufliche Ausbildung: Geschlechterspezifische Unterschiede in der Berufswahl Im Schuljahr 2018/19 zählten an den berufsbildenden Schulen und den Schulen des Gesundheitswesens bei den Frauen die Ausbildungen zur Erzieherin (4.700), zur Gesundheits- und Krankenpflegerin (2.900) und zur Kauffrau für Büromanagement (2.800) zu den beliebtesten Berufsausbildungen. Die zehn am häufigsten besuchten Ausbildungsgänge von Frauen sind im Wesentlichen sozialen, pflegerischen und kaufmännischen Berufen zuzuordnen. Gegenüber 2009/10 haben die beliebtesten Berufe einen Wandel erfahren. Insbesondere die Zahl der Auszubildenden zur Erzieherin stieg durch die Förderung der Kindertagesbetreuung und den Ausbau der Kindertagesstätten.

Junge Männer präferierten technisch-handwerkliche Berufe: Am häufigsten wählten sie die Ausbildung zum Elektroniker (4.600), Kraftfahrzeugmechatroniker (3.600) oder Anlagenmechaniker (2.700). In den vergangenen zehn Jahren veränderte sich bei den männlichen Auszubildenden die Rangreihe der drei beliebtesten Ausbildungsberufe nicht. Auf den dahinterliegenden Plätzen konnte hingegen ein Wandel wahrgenommen werden: Während handwerkliche Berufe wie die Ausbildung zum Koch oder Tischler die Top 10 verließen, nahm die Beliebtheit kaufmännischer und informationstechnischer Ausbildungen zu. Hochschulbildung: Unterschiede in der Studienfachwahl Wie in der Wahl der beruflichen Ausbildung bestehen auch in der Studienfachwahl Unterschiede zwischen jungen Männern und Frauen. Im Wintersemester 2017/18 studierten Männer häufig ein wirtschaftswissenschaftliches oder naturwissenschaftlich-technisches Studienfach. Dagegen waren bei den jungen Frauen eher geistes-, sozial- und rechtswissenschaftliche Fächer beliebt.
Mit rund 4.100 Studentinnen waren die meisten Frauen in das Fach Germanistik/Deutsch eingeschrieben, gefolgt von den Fächern Rechtswissenschaft (2.900) und Psychologie (2.500). Zehn Jahre zuvor waren noch die Betriebswirtschaftslehre und die Pädagogik unter den drei beliebtesten Fächern vertreten. Durch die deutliche Zunahme der Studentinnen in den Fächern Psychologie (plus 800) und Rechtswissenschaften (plus 700) veränderte sich die Rangreihe der von Frauen am häufigsten gewählten Studienfächer.

Bei den jungen Männern waren Betriebswirtschaftslehre (2.800), Maschinenbau/-wesen (2.500) und Informatik (2.300) die meistgewählten Fächer. Gegenüber 2007/08 gab es keine Veränderung bei den drei beliebtesten Studienfächern.

Faltblatt „Frauen in Rheinland-Pfalz“

Im Faltblatt „Frauen in Rheinland-Pfalz“, das jährlich vom Statistischen Landesamt neu aufgelegt wird, finden Sie weiterführende Informationen und ausgewählte statistische Daten zu geschlechterspezifischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Das Faltblatt steht Ihnen als PDF-Datei zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Die Daten stammen aus der berufsbildenden Schulen und der Schulen des Gesundheitswesens sowie der Studierendenstatistik. Vergleichsdaten der berufsbezogenen Schulstatistik wurden erst ab 2009/10 verwendet, da die Erhebung der Statistik der Schulen des Gesundheitswesens zuvor nicht als Vollerhebung erfasst wurden.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat „Bildung“)

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