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Mehr Absolventinnen und Absolventen in Pflegeberufen

Im Schuljahr 2016/17 besuchten insgesamt 18.408 Schülerinnen und Schüler eine berufliche Ausbildung im Gesundheitswesen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das 25 Auszubildende weniger als im Vorjahr (minus 0,1 Prozent). Gegenüber 2011/12 ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler um 6,5 Prozent gestiegen.

Während im Vorjahresvergleich die Auszubildendenzahl in der Altenpflege um 74 Schülerinnen und Schüler bzw. 2,7 Prozent gesunken ist, nahm die Absolventenzahl um 10,6 Prozent zu (plus 72 Personen). Auch in den anderen Pflegeberufen, beispielsweise in der Gesundheits- und Krankenpflege, zeigte sich ein Anstieg der Zahl der Absolventinnen und Absolventen. Insgesamt schlossen 2016 rund 2.600 junge Erwachsene eine Ausbildung in einem Pflegeberuf erfolgreich ab. Das waren 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Gesundheitsbezogene Ausbildungen im Berufsbildungssystem Der Bedarf an Nachwuchs im Gesundheitswesen nimmt durch eine alternde Bevölkerung zu. Da immer mehr Menschen pflegebedürftig werden, entsteht ein zunehmender Fachkräftemangel in den Pflege- und Gesundheitsfachberufen. Der berufliche Nachwuchs lässt sich in diesem Bereich dabei nicht alleine über die Auszubildenden an den Schulen des Gesundheitswesens, die von 7.800 Schülerinnen und Schülern besucht wurden, abbilden. So findet die Ausbildung zur Altenpflege, Altenpflegehilfe und Heilerziehungspflege an Fachschulen, zur bzw. zum medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten an Berufsschulen und zur Sozialassistenz an Höheren Berufsfachschulen statt.

Unter den dreijährigen Ausbildungen wurden die Bildungsgänge „Gesundheits- und Krankenpflege“, „Altenpflege“ und „Medizinische/r Fachangestellte/r“ am häufigsten belegt. Alle drei Bildungsgänge werden an unterschiedlichen Schulen des Berufsbildungssystems angeboten. Während die Schülerzahl zwischen 2011/12 und 2016/17 in den beiden pflegerischen Berufsausbildungen zunahm, ist sie im Berufsschullehrgang „Medizinische/r Fachangestellte/r“ um 6,3 Prozent gesunken. Herkunftsspezifische Entwicklungen Im Rahmen der Fachkräftesicherung wird neben der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse auch die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Berufsbildungssystem gefördert. Im Vergleich zu 2011/12 stieg der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer von 6,2 auf 9,5 Prozent. Besonders deutlich zeichnete sich dieser Anstieg in den Pflegeberufen und den therapeutischen Gesundheitsfachberufen ab. Im Schuljahr 2016/17 wiesen die Ausbildungen „Krankenpflegehilfe“ (21 Prozent), „Medizinische/r Bademeister/-in und Masseur/-in“ (20 Prozent) und „Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r“ (19 Prozent) den höchsten Ausländeranteil auf. Professionalisierung der Gesundheitsfachberufe Durch die zunehmende Professionalisierung und Akademisierung der Gesundheitsfachberufe werden die Auszubildendenzahlen künftig beeinflusst werden. Bestimmte Gesundheitsfachberufe werden vollständig akademisiert, andere werden zunehmend dual oder parallel als Berufsausbildung und Bachelorstudium angeboten. Zu Beginn des Wintersemesters 2016/17 gab es beispielsweise Studienangebote im Hebammenwesen, der Pflege und Physiotherapie. Daneben waren nach den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamts in Bad Ems rund 3.600 Studierende in einen human- oder zahnmedizinischen Studiengang eingeschrieben.

Bis 2008 wurden die Daten der Schulen des Gesundheitswesens auf freiwilliger Basis erhoben. Eine gesetzliche Berichtspflicht wurde zum Schuljahr 2009/10 eingeführt. Die Daten über Schülerinnen und Schüler und Absolventinnen und Absolventen werden jährlich zum Schuljahresbeginn erhoben. Der Bildungsgang Rettungsassistenz läuft seit 2015/16 aus.

Die Daten über Schülerinnen und Schüler, Absolventinnen und Absolventen sowie Lehrkräfte an Berufsbildenden Schulen, dazu zählen unter anderem die Schulformen Berufsschule, Fachschule und Höhere Berufsfachschule, werden jährlich zum Schuljahresbeginn erhoben.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Schule, Hochschule und Berufsbildung)

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