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Mehr Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund

Zu Beginn des aktuellen Schuljahres besuchten rund 411.400 Kinder und Jugendliche eine der 1.514 Schulen in Rheinland-Pfalz. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das etwa 3.800 Schülerinnen und Schüler bzw. 0,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die gesunkenen Schülerzahlen an den Realschulen plus (minus 3,2 Prozent) und den neunjährigen Gymnasien (minus 3 Prozent) zurückzuführen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Integrierten Gesamtschulen (plus 2,2 Prozent) und den G8-Gymnasien (plus 2,8 Prozent), die nach der Primarstufe in acht statt neun Jahren zum Abitur führen, stieg hingegen geringfügig. Integration von Schutz- und Asylsuchenden Die abnehmende Schülerzahl konnte auch durch die Aufnahme der schulpflichtigen Schutz- und Asylsuchenden in das Schulsystem sowie durch die gestiegene Zahl an Schülerinnen und Schülern aus Osteuropa nicht vollständig kompensiert werden. Im Herbst 2017 hatten rund 82.700 Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund. Das waren etwa 2,9 Prozent mehr als im vergangenen Schuljahr. Damit stieg der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund von 19 auf 20 Prozent. Am häufigsten stammten sie aus Syrien (7.500), gefolgt von Polen (2.600) und Afghanistan (2.000). Den stärksten Zuwachs an Migrantinnen und Migranten verzeichneten die Schulen in den kreisfreien Städten Kaiserslautern und Trier sowie im Landkreis Bad Kreuznach und im Rhein-Lahn-Kreis. Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf Zu Schuljahresbeginn besuchten 20.300 Kinder und Jugendliche mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf eine rheinland-pfälzische Schule. Die Eltern von Schülerinnen und Schülern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf können entscheiden, ob ihre Kinder statt auf eine Förderschule auf eine Regelschule gehen. Die Inklusion förderbedürftiger Kinder und Jugendlicher wird insbesondere an Schwerpunktschulen ermöglicht, an denen Förderlehrkräfte und pädagogische Fachkräfte den allgemeinbildenden Unterricht unterstützen. Rund 28 Prozent der sonderpädagogisch zu unterstützenden Schülerinnen und Schüler gingen auf eine Regelschule. Zehn Jahre zuvor waren es nur zwölf Prozent. Ganztagsangebote an allgemeinbildenden Schulen

Jede vierte Schülerin bzw. jeder vierte Schüler nutzte zu Beginn des Schuljahres ein schulisches Ganztagsangebot. Besonders häufig nahmen sie die sogenannte „Angebotsform“ wahr, die mindestens an vier Wochentagen eine Betreuung von acht bis 16 Uhr vorsieht und deren Besuch erst nach einer fakultativen Anmeldung bindend ist.

Mehr Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Berufsreife Im Jahr 2017 verließen 41.500 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende Schule. Unter ihnen erwarben rund 38.700 einen allgemeinbildenden Schulabschluss. Zwischen 2012 und 2017 sank die Absolventenzahl um knapp sieben Prozent. Am deutlichsten zeigt sich der Rückgang unter den Absolventinnen und Absolventen mit einem mittleren Schulabschluss: Um mehr als 19 Prozent ging die Absolventenzahl mit einem qualifizierten Sekundarabschluss I zurück.

Neben den Absolventinnen und Absolventen verließen knapp 2.800 Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Berufsreife. Das waren 6,7 Prozent der Schulentlassenen. Darunter fielen auch 1.650 Jugendliche und junge Erwachsene mit einem Abschluss- oder Abgangszeugnis in den Förderschwerpunkten Lernen und Ganzheitliche Entwicklung. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Berufsreife um zehn Prozent.

Die Daten werden jährlich zum Schuljahresbeginn bei den rheinland-pfälzischen Schulen erfragt.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Schulen, Hochschulen, Berufsbildung)

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