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Mehr Teilnehmende am Sprachunterricht in der Erwachsenenbildung

Im Jahr 2015 haben die öffentlich anerkannten Anbieter in der Erwachsenenbildung in 40.920 Maßnahmen rund 800.000 Weiterbildungsstunden angeboten. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das trotz einer rückläufigen Zahl der Bildungsmaßnahmen (minus 645) etwa 74.800 Unterrichtsstunden mehr als im Vorjahr (plus zehn Prozent).

Die gestiegene Zahl der Unterrichtsstunden ist im Wesentlichen auf die gestiegene Nachfrage an Sprachkursen zurückzuführen. Während in den meisten Fachbereichen die Zahl der angebotenen Stunden zurückging, stiegen die sprachbezogenen Weiterbildungsstunden um 67.500 bzw. 31 Prozent. Damit einhergehend stieg die Teilnehmendenzahl an Sprachkursen um 8.600 Personen auf insgesamt 71.500 Frauen und Männer. Ursache könnte die sprachliche Förderung von Schutz- und Asylsuchenden sein. Für das Erlernen einer Sprache sind in der Regel keine Einzelveranstaltungen, sondern stundenintensive Kursangebote notwendig. Insgesamt gehen 36 Prozent aller Weiterbildungsstunden in der statistisch erfassten Erwachsenenbildung auf Sprachkurse zurück.

Der größte öffentlich anerkannte Anbieter der Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz ist der Verband der Volkshochschulen. Obwohl die Teilnehmendenzahl an Volkshochschulkursen in den vergangenen zehn Jahren rückläufig war (minus 21 Prozent), sind die summierten Veranstaltungsstunden um rund neun Prozent gestiegen. Insgesamt boten die Volkshochschulen, zu deren Kernkompetenzen u. a. die sprachliche Förderung und Vermittlung von Fremd- und Zweitsprachen gehören, im Jahr 2015 etwa 573.300 Weiterbildungsstunden an. Das waren knapp Dreiviertel der angebotenen Weiterbildungsstunden aller öffentlich anerkannten Landesorganisationen der Erwachsenenbildung.

Insgesamt wurden im Jahr 2015 rund 626.600 Weiterbildungsteilnehmende, davon 461.400 Frauen, gemeldet. Das waren rund vier Prozent weniger als im Vorjahr und knapp ein Fünftel weniger gegenüber 2005. Nicht erfasst wurden dabei Teilnehmende an innerbetrieblichen Weiterbildungen, in einer Weiterbildung durch kommerzielle Erwachsenenbildungsinstitute, durch Fernlehrinstitute oder durch die Medien sowie in beruflichen Fortbildungen an Kammern, Fachschulen etc. Regionale Unterschiede

Neben fachlichen und institutionellen Unterschieden sind auch gegensätzliche Entwicklungen in den den Landkreisen und den kreisfreien Städten festzustellen. Während die Zahl der Teilnehmenden in den kreisfreien Städten, insbesondere in Mainz, Speyer und Neustadt an der Weinstraße, im Vergleich zum Vorjahr geringfügig zugenommen hat, haben in den Landkreisen rund 25.100 Personen weniger an einer Weiterbildung teilgenommen (minus sechs Prozent).

Die statistische Erfassung der Daten für die Weiterbildungsstatistik erfolgt über den Landesbeirat für Weiterbildung bei den Spitzenorganisationen der Weiterbildungsträger. Die einzelnen Spitzenorganisationen erheben ihrerseits die Daten bei den ihnen angeschlossenen Einrichtungen. Die Aufbereitung der vom Landesbeirat für Weiterbildung gesammelten Ergebnisse erfolgt beim Statistischen Landesamt. Nachgewiesen werden ausschließlich jene Maßnahmen, die nach dem Weiterbildungsgesetz gefördert werden. Nicht enthalten sind daher beispielsweise Kurse mit weniger als acht Teilnehmenden, auch wenn diese entsprechend ihrer Zielgruppe und ihrer Thematik grundsätzlich förderfähig wären. Ebenfalls nicht enthalten sind Kurse aufgrund von Auftragsmaßnahmen oder Kinderkurse.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

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